Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

Der Feind vor der IIS. Inf.Div. aufgerollt. 
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rechten Entscheidungsflügel der Division angesetzt war. So wurde dieser 
Angriffskampf über das breite Mündungstal des Sekowa-Baches zu 
einem schweren verlustreichen Ringen. Die Verluste des II. Btlns. stei- 
gerten sich zusehends. Maj. U d e sah sich genötigt, seine letzten Reserven 
in den Kampf zu führen. Dabei sank er selbst zu Tode getroffen nieder. 
Sein Adjutant, Lt. G e i s l e r, wurde schwer verwundet. Unter Hptm. 
Bibrach ging der Angriff weiter. Die Ausfälle an Offizieren waren 
sehr stark. Mehrfach mußte die Führung der Kompanien wechseln und 
selbst auf Unteroffiziere übergehen. Auch das I. Btln., das Maj. C r a m e r 
vorwärts führte, hatte starke Verluste. Bald deckten fast 100 Tote und 
über 300 Verwundete die Walstatt der beiden Bataillone. 15 Offiziere 
des Regiments fielen aus. Der Kommandeur des Regiments sah sich in 
dieser schwierigen Lage veranlaßt, um 1215 nachm. dringend um Ar- 
tillerieunterstützung zu bitten; 1235 nachm. wiederholte er die Bitte. 
Auf sein Reservebataillon hatte er schon zurückgreifen müssen, um 
den großen Kraftausfall am linken Flügel auszugleichen, und nun 
wurden 12°° nachm. auch Teile des III. Btlns. in das I. eingeschoben, 
um diese Linie vorzureißen. Dann aber sollte dem Inf.Rgt. 58 in 
seinem schweren Kampf die heiß ersehnte Hilfe kommen. 
Die Auswirkung des Durchbruchs am rechten Flügel der 119. Inf.- 
Div. hatte sich schneller vollzogen, als anzunehmen war. Auch die 
Höhe 349 hatte der Feind nicht mehr gehalten. Nach leichtem Kampf 
wurde sie 3° nachm. vom III./46 in Besitz genommen. Weiter westlich 
aber hatte Genmaj. v. Suter frische Kräfte eingesetzt, um die Stützpunkte 
in Sokol von Süden her schnell zu Fall zu bringen und damit zu dem 
beabsichtigten Zusammenwirken mit dem Inf.Rgt. 58 zu gelangen. 
2° nachm. war dem Genmaj. v. Suter das Halbbtln. v. Chorus (9. 
und ll./Ref.Jnf.Rgt. 46), bisher bei Sekowa in Reserve, zur Ver- 
fügung gestellt. Diese ausgeruhten Kräfte, am Schwenkungspunkt zwi- 
schen Inf.Rgt. 46 und Inf.Rgt. 58 eingeschoben, brachten den Angriff 
in nördlicher Richtung schnell voran. Die Kompanien stürmten auf 
Sokol vor und kamen den, dem Inf.Rgt. 58 gegenüberstehenden Russen 
in den Rücken. Zahlreiche Gefangene und Maschinengewehre fielen in 
ihre Hand. Dann ging es in sieghaftem Schwünge weiter in Richtung 
346. Wieder brachte der Stoß hinter der Front des Feindes entlang 
zahlreiche Beute ein. Entsprechend diesem Vorgehen war auch das 
Inf.Rgt. 58 vom rechten Flügel aus mit eingeschwenkt. Diesen wuchtigen 
Stößen hielt der Feind nicht mehr stand. Jäh brach sein Widerstand 
vor der ganzen Front des Jnf.Rgts. 58 zusammen. Schon gleich nach
	        
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