Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

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119. Jnf.Div. 
blieb das Abwehrfeuer schwach. Aber als die Bewegung im Fluß war 
und der Artilleriebeschuß der vorderen feindlichen Gräben nachließ, ge- 
wann die Abwehr an Kraft. Dauernd sich verstärkendes Infanterie- 
und M.G.Feuer schlug den angreifenden Linien entgegen. Am rechten 
Flügel, aus dem bedeckten Gelände vor Sekowa, ging es noch Verhältnis- 
mäßig gut voran. In der Mitte aber stockte der Angriff bald in Höhe 
des Kirchhofs von Sekowa, und auch das III./46 am linken Flügel kam 
zunächst nicht über diesen Punkt hinaus. Diesem Bataillon war eine be- 
sonders schwere Kampfaufgabe zugefallen. Sein Weg führte östlich des 
Sekowa-Bogens über die weit offene, flach zur feindlichen Stellung an- 
steigende Niederung. Ein blutiger Weg! Denn je weiter das Bataillon 
hierbei nach vorn Gelände gewann, um so fühlbarer mußte die Flau- 
kierung werden aus den bis an den Bach hinabreichenden Büschen nord- 
östlich M. $).,wo sich feindliche Schützen und Maschinengewehre ver- 
steckt eingenistet hatten. Dem Kommandeur des Bataillons, Maj. 
v. Kühn, wurde es bald klar, daß ohne Zuführung frischer Kraft der 
Angriff erlahmen würde. Zu stark war die Einbuße der zunächst nur 
eingesetzten 9. und 12. Komp. Die 10. und dann auch noch die 11. Komp. 
warf er in den Abschnitt hinein und riß damit seine Leute immer wieder 
vorwärts. Das rechts anschließende I./Res. 46 unter Hptm. G r a m b s ch 
gewann ebenfalls erst weiter Gelände, als alle Kompanien des Ba- 
taillons zum Einsatz gelangten. Auch dieses Bataillon hatte durch das 
Flankenfeuer starke blutige Verluste. Aber diese starken Blutopfer ver- 
mochten doch nicht den ins Rollen gekommenen Ansturm zu dämpfen. 
Erst an den Hindernissen, kaum zerstört, lief er sich fest. Nun setzte der 
Feuerkampf wieder ein. Der Kommandeur des Inf.Rgt. 46, Obst, 
v. A r e n t, hatte das I. Btln. seines Regiments dem linken Flügel 
folgen lassen. Hier lag der entscheidende Punkt, um den sich die 
Schwenkung der Division nach Norden drehen sollte. Hier mußten 
Kräfte zur Hand sein, um das Gefecht immer wieder zu nähren. Maj. 
Schiller führte hier feine Kompanien vor und füllte die gelichteten 
Reihen auf. Dieser Kraftzuwachs durch das I. Btln. gab dem Angriff 
neuen Schwung. Um 11° vorm. geht es hinein in die feindlichen Grä- 
ben beiderseits 312 an der Straße nach Kobylanka. Der Widerstand 
ist gebrochen. Auch hier ist die Russenfront durchstoßen. Weiter rechts 
hatte sich das 11/46 unter Maj. Mathieu nach Osten gewandt, 
zum Anschluß an die vorstürmenden Bayern. Gemeinsam mit dem 
bayer. 3. Rgt., teilweise eingeschoben in seine Reihen, stürmte das Ba-
	        
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