Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

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11. Armee in Stellung. 
heimatlichen Trachten aus den verschiedensten Ländern der österr.ung. 
Krone besetzt. Die Leistungsfähigkeit dieser Gefährte war bei größter 
Anspruchslosigkeit von Mann und Pferd ganz erstaunlich groß. Sehr 
gut bewährten sich die von der österr.ung. Heeresleitung überwiesenen 
Tragtierkolonnen. Selbst deutsche Kavalleriepferde wurden, mit 
Tragsätteln ausgerüstet, für den Nachschub eingesetzt. Lastkraft- 
Wagenkolonnen konnten nur in beschränktem Maße auf wenigen guten 
Straßenstrecken Verwendung finden. Die wichtigste in das Kampf- 
gebiet führende Straße war die Chaussee Grybow—Szymbark—Gorlice. 
Auf sie waren zwei Divisionen für den Vormarsch und zahlreiche österr.- 
ung. Truppen für den Rückmarsch angewiesen worden. Die Masse der 
für die Front beiderseits Gorlice vorgesehenen schweren Artillerie mußte 
diese feste Straße benutzen und ebenso vollzog sich auf ihr der Pendel- 
verkehr der Kolonnen zur Munitionierung dieser Front. Auf dieser 
zwar breiten, an vielen Stellen sehr steilen Chaussee, die außerdem auf 
lange Strecken soeben frisch beschottert, aber noch nicht gewalzt war, be- 
wegten sich oft drei Marschkolonnen nach verschiedenen Richtungen. Und 
in diese Marschbewegung hinein drängten immer wieder die aus der 
Frontzone abgeschobenen Einwohner mit ihren hochbeladenen Fahr- 
zeugen und ihrem Vieh, um auf der besseren Straße schneller sortzu- 
kommen. Größte Energie war nötig, um auf einer so belegten Straße, 
namentlich in der Nacht, die Ordnung aufrecht und die Bewegung nach 
beiden Seiten in Fluß zu halten. Dem Geschick der Generalstäbe beider 
Verbündeten Armeen, der Tatkraft der Führer aller Grade und der 
Disziplin und Leistungsfähigkeit der Nachschubformationen war dies zu 
-danken. Die deutschen Etappeneinrichtungen der 11. Armee waren aus 
Gründen der Geheimhaltung noch nicht eingesetzt. 
Am 28. April war die Ablösung der Gefechtslinie durch die 11. Armee 
beendet. Schon am 27. April hatte Generaloberst v. Mackensen auf 
Grund des bisherigen Verlaufes melden können, daß am 1. Mai die 
Feuereröffnung der Artillerie und am 2. Mai der Beginn des 
Angriffs vorgesehen sei. 
9. Grundlegende Befehle für den Angriff. 
Karte 3 und 2. 
Am 27. April hatte Generaloberst v. Mackensen für den beab- 
Fichtigten Angriff „Grundlegende Direktiven" erlassen. Sie
	        
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