Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

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Der Befehl für die Durchbruchsarmee. 
flügel die Armeegruppe Lauenstein mit drei Inf.- und zwei Kav.-Divi- 
sionen am 27. April aus Ostpreußen vor. Am 2. Mai wurde die Dubiffa 
und die Gegend südlich Mitau erreicht. 
Als Generalstabschef für die 11. Armee wurde Oberst v. S e e ck t, 
bisher Chef des Generalstabes des III. Armeekorps, bestimmt. Er hatte 
soeben durch einen Sonderauftrag Gelegenheit gehabt, sich über die Mög- 
lichkeiten der Führung eines Durchbruchs an der Westfront eingehend zu 
unterrichten. Schon am 6. April aber hatte ihn General v. Falken- 
Hayn angewiesen, sich auch mit der Lage an der Ostfront zu beschäftigen 
unter dem Gesichtspunkt, daß den Österreichern schnell und wirksam ge- 
Holsen werden müsse. 
Am 16. April gab nun General o. Falkenhayn dem Oberst 
v. S e e ck t mündlich Aufschluß über seine Absichten bei Gorlice. Der 
Angriffsplan wurde ihm vom General v. Falkenhayn so klar und einfach 
vorgetragen, daß er dem Oberst v. Seeckt „ganz selbstverständlich er- 
schien!*) Hierbei übergab General v. Falkenhayn die schriftliche An- 
Weisung für die 11. Armee": 
„Die 11. Armee setzt sich zusammen: 
Gardekorps mit 119. Ins.Div., 
XXXXI. Res.K. mit 11. bayer. Ins.Div., 
X. A.K. 
Armeetruppen siehe Kriegsgliederung**)." 
Im übrigen war die Anweisung für die Führung der Operationen 
gleichlautend mit dem an General v. Conrad übersandten Angriffs- 
plan***). Oberst v. Seeckt hatte sich sofort zur österr.ung. Heeresleitung 
zu begeben, wo am 19. April mit General v. Conrad über die beabfich- 
tigte Durchbruchsoperation eine Besprechung stattfand, die ganz den schon 
von General v. Falkenhayn gegebenen Weisungen entsprach. 
2. Die kräfiebemessung. 
Nach Abschluß der Kämpfe in den ersten Monaten des Jahres 1915 
standen der österr.ung. Heeresleitung keine und der deutschen Obersten 
Heeresleitung erst dann nennenswerte operative Reserven zur Ver- 
fügung, wenn die durch Abgaben der Westfront aufzustellenden neuen 
*) Mitteilung des Generaloberst v. Seeckt aus dem Jahre 1928. 
**) Anlage 1. 
***) S. Seite 13.
	        
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