Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

Man rechnet nur mit feindlichen Nachhuten. 
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mitgeteilt worden, daß die Ungarn an der Lipie-Höhe rückläufige Bewe- 
gungen des Feindes beobachtet hätten. Das Gen.Kdo. schätzte daher den 
hier zu erwartenden Widerstand nicht hoch ein und glaubte noch heute, 
wie auch das österr.ung. VI. Korps es beabsichtigte, den Olszynka-Ab- 
schnitt erreichen zu können. Das A.O.K. 11 war mit dieser Absicht ein- 
verstanden. 12° mittags hatte daher Gen. Frhr. v. Plettenberg 
der 2. Garde-Div. befohlen, die Nachhuten an der Lipie-Höhe zu wer- 
sen und dann zunächst die Linie Podlesie—Kirche Olpiny—M.H. südlich 
Zurowa zu erreichen. Die 1. Garde-Div. sollte sich auch weiterhin tief 
links staffeln. Das Regiment der Korpsreserve sollte zunächst bis Olszyny 
nachgezogen werden. Zur Zeit der Ausgabe dieses Befehls waren die 
Garde-Divn. bis zur Linie 386 nördlich Rozembark—364 südlich Folw. 
Przylaski—339, nordwestlich Olszyny gelangt. Das österr.ung. VI. Korps 
hatte südlich anschließend Rozembark erreicht; nördlich der Garde war 
die österr.ung. 16. Div. im Vormarsch über Jodlowka Tuchowska auf 
Dobrotyn. 
Auch der Kommandeur der 2. G a r d e - I n f. D i v., Genlt. 
v. W i n ck l e r, teilte die Ansicht des Gen.Kdos., daß nur noch mit 
schwachen Nachhuten des Feindes zu rechnen sei. In dem 1220 nachm. 
ausgegebenen Divisionsbefehl hieß es: „Feind im Rückzug nach Osten, 
beiderseits Lipie scheinbar schwache Nachhutstellungen. Auch heute schon 
über 666 Gefangene." Für die Fortsetzung der Ostbewegung wurde als 
Trennungslinie der Brigaden der Weg Lipie-Höhe—Folw. Nagorze be¬ 
stimmt. Feindlicher Widerstand sollte durch starke Artillerieentwicklung 
schnell gebrochen werden. Im Südabschnitt der 2. Garde-Jnf.Div. hatten 
die Regimenter der 3. Garde-Jns.Brig. in den Regenschauern des Bor- 
mittags ein besonders schwieriges und wegeloses Gelände durchschreiten 
müssen. Dadurch waren die Verbände schon frühzeitig durcheinander- 
geraten. Ehe die Brigade die weitere Vorbewegung, bei der es zu ern- 
sten Kämpfen kommen konnte, fortsetzte, mußten sie sich neu zum Kampfe 
gliedern. Genmaj. v. Petersdorff gab 1256 nachm. als Trennungs¬ 
linie für feine beiden Regimenter, Alexander rechts, Elisabeth links, 
die Linie 386 nördlich Rozembark—351—421, südöstlich der Lipie-Höhe 
in Richtung Swiecany (Nord.) an. 
Das Alexander-Rgt. hatte sich aber schon beim Vormarsch sehr 
viel weiter nördlich geschoben. Obst. v. Stein ordnete nun sein Regi- 
ment in dem im Talgrund verlaufenden, gegen Artilleriefeuer gedeckten 
Dorf Rzepiennik Suchy. Teile aller Bataillone standen hier bereits 
im Nordteil des Dorfes. Nach Empfang des Befehls zum Angriff führte 
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