Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

Kühner Vorstoß des Generals v. Suter. 
153 
durch den Regen vom Morgen aufgeweichten Wegen, in dunkler feucht- 
kalter Nacht ihre Ziele. Man mußte sich nach allen Seiten sichern, da 
Fühlung mit anderen Verbänden nicht gefunden wurde. Das am Ende 
der Marschkolonne marschierende III./Inf.Rgt. 46 aber hatte, da es vor 
feindlichem Artilleriefeuer von der Vormarschstraße abgebogen war, den 
Zusammenhang mit der Gruppe Suter verloren. Das Bataillon war 
bis Lipinki gelangt, als es durch einen Ordonnanzoffizier der Division 
den letzten Befehl zum Übergang zur Ruhe erhielt. In Verfolg dieses 
Befehls führte Maj. v. Kühn sein Bataillon wieder nach Libusza zu- 
rück. Bis zu Genmaj. v. Suter aber drang dieser letzte Divisionsbefehl 
nicht durch. Die Gruppe Suter stellte feindliche Besetzung bei Dzielec, 
Radosc und Pagorek fest. Auch für 119.Jnf.Div. waren die Anstrengungen 
außerordentlich große gewesen, namentlich für die Brig. Suter, die noch 
den stundenlangen Nachtmarsch zurückgelegt hatte. An die Zugleistung 
der Pferde der Artillerie hatte das dauernd in Fluß erhaltene Vcr- 
folgungsgefecht in dem stark gewellten Gelände hohe Anforderungen 
gestellt. 
Hauptsächlich durch die Ungunst des Geländes hervorgerufen, hatte 
somit trotz aller Hingabe der Truppe die Masse des Korps Emmich die 
erwarteten Verfolgungsziele nicht erreichen können. Der kühne Vorstoß 
des Generals v. Suter aber hatte günstige Vorbedingungen geschaffen 
für den Nachstoß am folgenden Tage. Es war anzunehmen, daß unter 
dem Eindruck dieses tatkräftigen Vorgehens der Feind feine Stellungen 
bei und südwestlich Bednarka nicht mehr würde halten können. Es war 
zu bedauern, daß das ebenso kühne Vordtingen des einen bayerischen 
Bataillons bis Bednarka nicht zu einer Fühlungnahme mit der Gruppe 
Suter geführt hatte. Sonst würde sich der Kommandeur des Bataillons 
sicherlich nicht zur Zurücknahme seiner Truppe entschlossen haben. Dem 
schnellen Vormarsch der Bayern auf der großen Straße am Karpaten- 
rande wäre das am 4.Mai zustatten gekommen. 
Als Reserve des Generals v. Emmich verblieb die 20.Jnf.Div. 
(ohne Jnf.Rgt. 78 und II./Flda. 46) während der Nacht in und um 
Gorlice. 
Das XXXXI. Reserve-Korps. 
Im Kampfraum des XXXXI. R e f. K. mußten die Angriffsbewe- 
gungen beider Divisionen im Sturm auf den Wilczak gipfeln. 
Um die Einheitlichkeit der Führung im Angriff der 82. R e f. D i v. 
auf dem rechten Ropa-Ufer zu gewährleisten und damit der Kampf¬
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.