Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

Vorgehen der bayer. Jnf.Rgtr. 22 und 3. 
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des I./bayer. Flda.Rgts. 21 waren aber von russischer Artillerie heftig 
gefaßt worden. Hptm. S ch w a a b der 3. Bttr. wurde verwundet. Die 
Infanterie fand also noch keine ausreichende Artillerieunterstützung. Ohne 
eine ausgiebige Artillerievorbereitung konnte aber der Infanterie die 
Weiterführung des Angriffs nicht zugemutet werden. Denn die Regi- 
menter waren durch die großen Marschanstrengungen des Tages — dem 
Regen war am Nachmittag drückende Schwüle gefolgt — und durch den 
Mangel an Verpflegung außerordentlich geschwächt. Seit dem Sturm 
am 2. Mai hatte Verpflegung den Truppen nicht zugeführt werden können. 
Es war nur möglich gewesen, eiserne Portionen kalt zu genießen. Die 
Tornister fehlten der Truppe zum größten Teil noch. An Brot bestand 
Mangel und starker Durst quälte sehr, da ungekochtes Wasser zu trinken 
verboten war. Beide Regimenter der bayer. 21. Jns.Brig. lagen unter 
diesen Umständen zur Zeit fest. 
Diese schwierige Lage bei dem Jnf.Rgt. 22 und 3 war infolge man- 
gelnder Verbindungen weder der Brigade noch der Division bekannt 
geworden, als auf Grund des Korpsbefehls von 3*° nachm. neue An¬ 
ordnungen erlassen wurden. Für die 11. bayer. Jnf.Div. befahl Genmaj. 
v. K n e u ß l um 430 nachm., die bayer. 21. Jns.Brig. solle mit dem 
3. Jnf.Rgt. die Libuszanka bei Rozdziele überschreiten und das Ins.- 
Rgt. 22 dorthin nachziehen. Die Artillerie sollte den Übergang sichern. 
Dem Res.Jns.Rgt. 13 wurde befohlen, starke Sicherungen auf Höhe 542 
zu schieben. Im übrigen sollte das Regiment den Ferdel-Höhenrücken 
(701—649—577) vom Feinde säubern. Hierzu sollte ihm das Bataillon 
der Divifionsreferve, II./Res.Jns.Rgt. 13, wieder zugeführt werden. Die 
Heranführung dieses Bataillons — 8,/Ref.Jnf.Rgt. 13 war in die Bor- 
bewegung des 3. Jnf.Rgts. mit hineingezogen und fiel aus — gelang am 
3. Mai nicht mehr. 
Auf Grund dieses Befehls hatte Genmaj. v. S ch o ch sofort ange¬ 
ordnet: „Die Brigade (durch Ref.Jnf.Rgt. 13 mit selbständigem Auftrag 
rechts gesichert) erreicht heute noch die Gegend von Bednarka. Das Vor- 
^gehen wird ununterbrochen über 488 hinaus fortgesetzt." Um den Bach- 
grund in breiter Front überschreiten zu können, wich Genmaj. v. Schoch 
bewußt von dem Befehl ab, das Jnf.Rgt. 22 dem Jnf.Rgt. 3 nachzu- 
ziehen und befahl beiden Regimentern in der bereits eingenommenen 
Formation, 22. Jnf.Rgt. rechts, 3. Jnf.Rgt. links, gleichzeitig die 
Libuszanka zu überwinden. Hierzu wollte Genmaj. v. Schoch für das 
Vorziehen weiterer Artillerie nach Höhe 488 Sorge tragen. Dieser 
Brigadebefehl kam infolge der mangelnden Verbindungen bei dem Ins.-
	        
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