Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

Der Erfolg des 2. Mai. 
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Zmigrod vorzuführen. Zunächst sollte zum Gegenstoß die 63. Div. auf 
Gorlice antreten. Einen Gegenangriff im Räume Tuchow—Sortice— 
Malastow beabsichtigte Radko Dimitriew erst nach Versammlung des 
III. Kauk. Korps durchzuführen. Der Rückschlag am unteren Dunajec 
veranlaßte das Heranziehen der 2. zus. Kauk. Kosaken-Div. nach Dabrowa 
und eines Regiments des XXXI. Korps auf das Südufer der Weichsel. 
Die hinter dem X. Korps verfügbaren Abschnittsreserven hatten den Zu- 
sammenbruch dieser Front nicht wenden können. Sie ging in die zweite 
Stellung zurück, noch ehe der beabsichtigte Gegenstoß geführt werden 
konnte. Zur Schließung der dadurch zwischen X. und IX. Korps klaffen- 
den Lücke wurden die 3. Kauk. Kof.Div. von Rzefzow, drei Regimenter 
der 16. Kav.Div. von Dembowiec und je ein Infanterie-Regiment der 
ö. und 42.Div. von der Wifloka dorthin in Marsch gesetzt. 
Eine erfolgreiche Wiederaufnahme des Kampfes nach den schweren 
Schlägen am 2.Mai wurde aber erst nach Eintreffen des III. Kauk. 
Korps erhofft, das am Abend mit vordersten Teilen Krosno—Rymanow 
erreichen konnte. 
k) Der Erfolg des 2. Mai. 
In den wenigen Tagesstunden des 2. Mai war ein großer Sieg er- 
rungen, ein Erfolg, der als erste wichtigste Etappe des erstrebten Durch- 
bruchs durch die feindliche Front gewertet werden mußte. Der taktische 
Zusammenhang der in fester Stellung eingesetzten russischen Abwehr- 
kräste war durch den Stoß der deutschen 11. Armee, dem sich die An- 
schlußslügel der österr.ung. Nachbararmeen angeschlossen hatten, zer- 
schlagen und zerrissen worden. Auf viele Kilometer tief war das erste 
Stellungssystem der Russen durchbrochen. Führung und Truppe, Ar- 
tillerie und Infanterie in vorbildlichem Zusammenspiel, materielle und 
moralische Überlegenheit der Angreifer und die Überraschung des Fein- 
des hatten zusammengewirkt zu einer solchen taktischen Höchstleistung der 
Verbündeten. Die operative Forderung aber, „die russische Karpaten- 
front westlich des Lupkow-Passes unhaltbar zu machen", verlangte noch 
mehr. Ein kräftiger Nachstoß unmittelbar am Nordrand der Karpaten 
entlang konnte am schnellsten zu diesem Ziele führen. Um solchem ent- 
scheidenden Stoß die nötige Bewegungsfreiheit und Breite zu geben, 
war es nötig, den Durchbruch zu vollenden. Die Vorbedingungen dazu 
waren erkämpft. Nun galt es, den neuen Zusammenschluß der zer- 
brochenen Front des Feindes weiter rückwärts durch unmittelbares kraft- 
volles Nachdrängen der gesamten Angriffsfront zu verhüten.
	        
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