170
Zajecar im Tal der Crna nach Krivivir zu ziehen. Während die Di-
Vision unter Besetzung der ihrer Marschstraße südlich vorgelagerten
Pässe diese Bewegung ausführte, bog die 219. Jnf.Div., dem Rechnung
tragend, ihre Front auf den Kamm des Bukovik zurück. Die serbischen
Kolonnen, welche in den Tälern der Morava und Rasina den zurück-
gehenden Nachhuten folgten, stießen am 16. östlich Krusevac auf den
entschlossenen Widerstand des Alpenkorps. Das Bayerische Infanterie-
Leibregiment und das Bayerische Jäg.Regt. 1 hielten die Drenova glava
fest in der Hand. Auch die auf den Höhen nördlich Alekfinac verbliebenen
Nachhuten der 219. Jnf.Div. und die das Nordufer der Westlichen Morava
hütende K. u. K. 30. Jnf.Div. kamen in Gefechtsberührung mit serbischen
Truppen.
Am 18. begannen die Ausladungen der K. u. K. 39. Jnf.Div. bei
Paracin und Jagodina, so daß die bisher als Armeereserve hinter der
Front belassenen Reste der K. u. K. 9. Jnf.Div. nunmehr in den Raum
südlich Belgrad verlegt werden konnten, wo sie mit der anrollenden
K. u. K. 4.Kav.Div. unter dem Befehl des K. u. K. XI. Korps-
Kommandos die Heeresreserve bildeten.
Die Front der 11. Armee festigte sich. Aber schon längst hatte das
Armee-Oberkommando mit Sorgen nach Osten geblickt. Das von der deut-
fchen Führung als neutral zu achtende Bulgarien gab der Entente die beste
Gelegenheit, über die serbisch-bulgarischen Grenzgebirge starkeKräfte tief in
Äie Flanke der Armee zu führen. Besonders wirksam konnte der Vormarsch
Hes Feindes über Zajecar ftn Richtung Pozarevac werden. Das von der
219. Jnf.Div. am 16. auf diese Straße gesetzte HI. Batl. Landw.Jnf.-
Regts. 21 konnte nur schwachen Kräften ein Vordringen wehren. Das
Armee-Oberkommando entschloß sich daher, am 18. die 6. Res.Div. in den
Talkessel von Petrovac zu schieben, wo sie an der im Mlava-Tal süh-
renden Straße Petrovac—Zajecar die linke Flanke der Armee deckte
und bei weiterem Rückzug der Armee zur Aufnahme ihres linken Flü-
gels bereitstand.
Schon am 3. Oktober hatte das Heeresgruppen-Kommando S ch o l tz
befohlen, aus den deutschen Truppen der Heeresgruppe eine neue Di-
Vision aufzustellen, deren Formation dem General D i e t e r i ch mit dem
Stabe der 6. Res.Div. übertragen wurde. Zu der Division traten,
soweit sie noch verwendungsfähig waren, alle die kampferprobten
deutschen Truppen,—SächfifcheJäger, Brandenburgische Landwehr, Rad-
fahrer, Maschinengewehr-Abteilungen, Pommersche Husaren, Bayerische