Volltext: Weltkriegsende an der mazedonischen Front [11] (Band 11/1925)

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wehre, 40 Maschinengewehre und 4 Geschütze, welche in eignem Raum 
von vier Kilometern weit auseinandergezogen liegen. Hinter ihnen 
feuern vier Batterien der Bulgaren und die deutsche Feldbatterie des 
Hauptmann d. L. P r o p st h a i n, acht Kanonen und zwölf Haubitzen. 
Sie befehligt Major C h r i st o f f. Eine kleine Reserve — eine deutsche 
Landsturm-Jnfanterie-Kompagnie und sechs Maschinengewehre — steht 
marschbereit im Westteil des Lagers. 
Wahrlich, eine an Zahl nur schwache Truppenmacht. Die deutschen 
Landsturmleute aber haben eine vortreffliche Friedensschießausbildung 
genossen und sind entschlossen, sie nach Kräften zu verwerten. Auch die 
bulgarischen Schützen haben im gestrigen Kampf ihren Mann gestanden. 
Die Kanoniere, Bulgaren wie Deutsche, sind vollbewährt. 
General D i e t e r i ch kann von feinem Gefechtsstand auf dem 
Höhenrücken südlich des Lagers den größten Teil der eigenen Kampf- 
front übersehen. Unwillkürlich bleibt sein Auge am rechten Flügel der 
Verteidigungsstellung haften, welcher sich aus eine von früheren 
Kämpfen herrührende Erdschanze stützt. Sie ist das Hauptziel der ser- 
bischen Artillerie und gleicht unter ihrem lebhaften Feuer einem Kranz 
von Erdfontänen. 
10'° vormittags meldet Major Ehr ist off, daß feine Batterien 
Kolonnen des Feindes unter Feuer nehmen, welche sich durch Cicevo 
nach Nordosten ziehen, augenscheinlich zum umfassenden Angriff gegen 
den rechten Flügel. Wird die dort zur Verstärkung in die Erdschanze 
eingesetzte deutsche Landsturm-Kompagnie, zermürbt durch das Vernich- 
tende Artilleriefeuer, dem übermächtigen Angriff standhalten können? 
Und noch immer fehlen Meldungen über das Eintreffen der bei Dooriste 
erwarteten Verstärkungen! Auch am Klepa, welcher rechts das Gesichts- 
feld begrenzt und nach Osten weithin das Kampffeld beherrscht, ist keine 
Bewegung zu entdecken. Er thront in steinerner Ruhe. Wenn dort 
wirklich, dem Korpsbefehl entsprechend, bulgarische Truppen ständen, so 
müßten ihre Geschütze jedem feindlichen Vorstoß über Cicevo auf Dvo- 
riste einen wirksamen Feuerwall entgegenlegen können. Nein, die Hoff- 
nung auf Feueranschluß an die bulgarische 4. Div. ist eitel. Es ist kein 
Zweifel mehr, daß ihr linker Flügel weit entfernt westlich des Klepa 
liegt. 
Gegen 11 Uhr vormittags meldet Hauptmann d. L. E i f e n l o h r, 
der Feind bereite in der Front den Sturm vor. Bald schwillt das Ge- 
wehrfeuer rauschend an. Auch die Abwehrgeschütze jagen mit äußerster 
Kraft ihre Geschosse aus den glühenden Rohren. Das Feuer zwingt den
	        
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