tets wird es für den, den die tagelange
Schlacht nicht selbst in ihren grauenvollen
Armen gehalten, ein Rätsel bleiben, wie die-
selben Menschen, die am Abend zusammen-
unter der furchtbaren Last des
Kampfes sprachlos und sterbensmüde in
Erdlöchern und Ackerfurchen gekauert, am
kommenden Morgen abermals mit aufgs-
pflanztem Bajonett und todesjauchzendem
Hinstürmen den Gegner niederwerfen
Wandlung über Nacht? Die einen sagen, es ist
vergißt und die vom Jauchzen bis zum Jammern
nur einen Schritt tut. Aber in den Reihen derer vor Langemarck und
Dixmude, vor Bixschote und Gheluvelt standen neben den Iungens die
alten Landwehrleute, neben den Schülern die Lehrer, neben dem Lehr-
ling der Meister, neben dem ersten Flaum über den Lippen der struppige
Bart zahlreicher Semester. Sie alle entzündete das gleiche Feuer, sie alle
drückte die gleiche Last zu Boden. Es ist der Moment der Gefahr, der den
Menschen über die Niedergeschlagenheit hebt, sagen wieder andere. Nun,
oft genug bemächtigte sich mitten im heftigsten Kampfgetümmel ohne
einen erkennbaren besonderen Grund das Gefühl der Ohnmacht ganzer
Reihen und ließ sie zurückweichen, und ebenso oft traten sie weit von
rückwärts aus ungefährdeter Stellung mit jenem unbändigen Willen
zum Hindurchgelangen an, der sie den Tod verlachen ließ und keinen
Augenblick lang in allen Stunden des Gefechts von ihnen wich. Es ist die
Charakterstärke des einzelnen, die sich auf die Gemeinschaft überträgt, und