Volltext: Ypern 1914 [10] (Band 10/1925)

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Wer die ewige Verklärung dieses verschwenderischen Opfers nicht zu 
fassen vermöchte, der müßte verzweifeln angesichts solchen Grauens . . . 
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Das XXVI. Reservekorps unter der Führung des Generals der 
Infanterie Freiherrn von Hügel trat am 20. Oktober 9 Uhr früh 
aus der Linie Staden—Moorslede zum Angriff in Richtung auf den 
Raum zwischen Bixschote rechts und Zonnebeke links an. Sein rechter 
Flügel schloß am Rand des Houthulster Waldes an das XXlll. Reserve- 
korps, sein linker Flügel im Süden bei Moorslede an das gegen Bece- 
laere vorgehende XXVII. Reservekorps. Vor dem Zentrum des Korps 
an der Bahnlinie von Thourout nach Mern, umsäumt von den Wiesen- 
gründen des Kortebeek und des Haanebeek, lag das Dörflein Langemarck. 
Bei Tagesanbruch gruppierten sich die Bataillone der im rechten 
Abschnitt vorrückenden 51. Reserve-Division in weitem Gürtel.um das 
vom Gegner schwach besetzte Oostnieuwkerke. Der Feind wartete den 
konzentrischen Angriff nicht ab, räumte den Ort und ging auf einige Erd- 
wellen beiderseits von Westroosebeke in vorbereitete Vorpostenstellungen 
zurück. In zwei Kolonnen folgte die Division. Gegen 10 Uhr empfing 
die Spitze der Marschkolonnen diesseits von Westroosebeke feindliches 
Artilleriefeuer und schritt zur Entwicklung von Angriffsformationen. 
Die Infanterie wartete, bis die Feldartillerie westlich von Oostnieuw- 
kerke in Feuerstellung gegangen war und den Kampf gegen die feind- 
lichen Batterien aufgenommen hatte. 
Kurz nach 12 Uhr erhoben sich die Schützenlinien zum Angriff. Der 
nördliche Flügel erhielt lebhaftes Flankenfeuer von rechts» wo der linke 
Flügel des XXIII. Reservekorps an der Eisenbahn südwestlich von Staden 
noch stark zurückhing, und mußte angehalten werden. Sein Stocken über- 
trug sich auch auf Mitte und linken Flügel. Die Feldartillerie schob einen 
Teil ihrer Geschütze bis in die Linien der Sturminfanterie. Mit ihrer 
Unterstützung kam endlich zwischen 3 und 4 Uhr neuer Fluß in die 
Bewegung. Um 4Uhr war Westroosebeke nördlich und südlich umflügelt 
und wurde vom Gegner fluchtartig geräumt. Die 51. Reserve-Division 
nahm sofort die Verfolgung in Richtung auf Poelkappelle auf. Drei 
Offiziere und 103 Mann vom 41. französischen Linienregiment wurden 
von den nachdringenden Truppen des Reserve-Jnfanterie-Regiments 235 
gefangen genommen. Als die Dunkelheit anbrach, hatte das Reserve- 
Iägerbataillon Nr. 23 die Bahnstation von Poelkappelle erreicht, die vom
	        
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