Volltext: Ypern 1914 [10] (Band 10/1925)

Langemarck. 
ie Kämpfe, die sich im Verlaufe des 19. und 
20. Okt. auf der ganzen Front der 4. Armee 
von der Küste bei Westende bis nach Bece- 
laere hinunter, wo die linke Nachbararmee 
Anschluß hielt, angesponnen hatten, ent- 
wickelten sich noch im Verlauf des 20. Oktober 
zur Schlacht. General French hatte feine 
Aufstellung beendet und wollte nur den 
ersten Anprall der deutschen Divisionen vor- 
übergehen lassen, um dann seinerseits die 
Entscheidung durch Angriff zu erzwingen. Die 4. Armee ging mit der 
Absicht in den Kamps, die feindlichen Stellungen, deren Stärke sie immer 
noch unterschätzte, zu überrennen und das große Ziel, die Umflügelung 
der feindlichen Nordfront, zu erreichen. Beide Parteien glaubten, in 
ihrer Hand die Entscheidung über den ganzen Feldzug im Westen zu 
halten. Aus dieser Auffassung ergab sich der wilde Charakter der Schlacht 
und die ungeheuerliche Höhe der Verluste auf beiden Seiten. Um jeden 
Zoll flandrischer Erde wurde mit unerhörter Erbitterung gerungen, jeder 
Schrittbreit wurde mit Menschenleben aufgewogen. Führung wie Truppe 
verschmähten die langsame Systematik der Frontschlacht, jeder Nerv zielte 
auf Durchbruch und Vernichtung des Gegners. Das ganze Heil wurde 
im menschenverschwenderischen Sturmangriff erblickt. Was heute klar 
vor Augen als Fehler liegt, schien damals allen Lehren der Taktik zu 
entsprechen. Der Feind wird angegriffen, wo er getroffen wird! Es gab 
gar keine andere Vorstellung als die, daß der Angriff wiederholt wurde, 
sobald die Kräfte Aussicht auf Erfolg boten. Erst die furchtbaren Verluste
	        
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