Volltext: Ypern 1914 [10] (Band 10/1925)

Lauf der Ströme konnte er verfolgen vom stürmischen Anfang an bis 
zum breit rauschenden Einfluß ins Meer. 
Vor all dieser Pracht sank er in die Knie. 
Da sprach die Stimme: „Dies alles wirst du bewahren, wenn du 
dich dem Meere zum Opfer gibst!" 
Und er antwortete: „Wo soll ich je Herrlicheres sehen als hier? 
bin bereit zu sterben." 
Und er stand auf, wandte sich um und schritt geradeaus mit offenen 
Augen ins Meer. Bald spülte es ihm um Schultern und Hals, 
näßte es seine blonden Haare. Fest schloß er das eben geschaute Bild in 
seine Gedanken und versank mit einem seligen Lächeln im Meer . . . 
Das war die letzte Vorstellung, die der Kleine hatte. Just als 
Bild des Gekreuzigten von der Wand stürzte und im Geröll begraben 
wurde, streckte sich sein zerschossener Körper lang aus. 
Der alte bärtige Sanitäter half ihn hinaustragen. Dort legten sie 
ihn zu den anderen neben der Kirche. Der Sanitäter nahm feine Uhr und 
feine Brieftasche an sich, drückte ihm die Augen zu, sprach niederkniend 
«in Gebet und schrieb dann unter die Karte an des Kleinen Eltern: 
«Gestorben in der Kirche von Becelaere. Friede sei mit ihm."
	        
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