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von seinen um Neustadt gelegenen Besitzungen zu seinem Seelen¬
heile 2-/2 Pfund Wiener Pfennige jährlicher Einkünfte mit der
Bedingung verschrieben, daß der Pfarrer zum Unterhalte des
ewigen Lichtes in der Nikolaikirche y2 Pfund verwende, dem
Priester aber, der alle Montage anf dem Katharina-Altare eine
heilige Messe persolvirt, 60 Pfennige, die demselben jedoch nicht
in seine Präbende einzurechnen sind, verabfolgen solle. Ebenso
hatte derselbe der Kirche Püten auch ein Versehpferd geschenkt
mit der dem Pfarrer auferlegten Verbindlichkeit, bei dem jedes¬
maligen Ablebeu desselben um 10 Schillinge ein frisches Pferd
anzuschaffen, welche beiden Stiftungen sammt den beigefügten
Bedingungen vom Erzbischöfe Konrad III. in den Jahren 1177
bis 1183 bestätigt worden sind' ).
Wernhard von Ort, Ministeriell des Grafen Berthold von
Andechs, hatte um dieselbe Zeit sein Gut zu Bodenhofen um
20 Pfund an das Stift verkauft und am Kreuzaltare durch die
Hand eines freien Mannes, Namens Wolferim, dem Propste
eingehändigt, nachdem zuvor sein Bruder Ulrich, seine Schwester
Alhed und seine Mutter Leukart vor der Kirche zu Ort allen
Ansprüchen aus dasselbe entsagt hatten '*).
Während Propst Philipp dem Stifte vorstand, ward selbes
auch mit mehreren Schenkungen von Seite wohlthätiger Menschen
bedacht, so vergabte an dasselbe Gebolsus, ein Ministem! des
Hochstiftes Würzburg, sein Gut zu Messenbach sammt Mühle
daselbst und mehrere Leibeigene. Die Gebrüder Wernher, Paldnnch,
Grimolt und Diether sammt deren Schwestern Alburch nnd Mäh*
thitt übergaben zu Staufen der Kirche Reichersberg um Pfingsten
zu ihrem Seelenheile durch die Hand ihres Herrn, des Grafen
Heinrich und Burggrafen, ihr Gut zu Mühlberg, welches sie
von letzterem um 50 Pfund eingelöst hatten. In gleicher frommer
Gesinnung, und zwar insbesondere zum Heile seiner Mutter
Gisela von Rechpoching, übergab dem Stifte sein Gut zu Vogln-
Perg ein Ministerial, Namens Heinrich; Ulrich von Niederhofen
') Unbeglanbigic Abschrift von 1204 und handschriftliche Chronik IV. 468.
l) Codex Tradit. CLXX1.