Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

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gekostet hatte, endlich ganz beigelegt worden. Nachdem Reichers- 
berg allen Verbindlichkeiten, welche Bischof Eberhard von Bam¬ 
berg, der am 15. Juli 1172 bereits gestorben, demselben indem 
von ihm genehmigten Vertrage noch auferlegt hatte, getreulich 
nachgekommen, war ihm wohl von Hermann, Eberhards Nach¬ 
folger auf dem bischöflichen Sitze, die im Kloster Prüfling hinter¬ 
legte Urkunde ausgefolgt worden; auch hatte nicht lange hernach 
Heinrich von Paumgarten. als Erzbischof Adalbert sich in Rei- 
chersberg einfand, von diesem dahier auf die Fürbitte der Chor¬ 
herren und nachdem er auf die Reliquien geschworen hatte, das 
Stift wegen dieses Tausches hinsüro nicht mehr anfechten zu 
wollen, die Lossprechung vom Kirchenbanne erhalten, in welchen 
er wegen seiner Brandlegungen verfallen war. Doch kaum war 
nach einiger Zeit (um 1174) der Chorherr Dietrich, Heinrichs 
Bruder, welcher durch ungefähr 25 Jahre der Wirthschaft des 
Klosters als Schaffner mit Emsigkeit vorgestanden und haupt¬ 
sächlich jenen Tausch angeregt und bewerkstelliget hatte, mit Tod 
abgegangen, so trat Heinrich mit neuen Ansprüchen auf einige 
Wiesen und auf eine halbe Manfe auf, unter dem Vorgeben, 
daß selbe in dem Tausche nicht inbegriffen seien und daß er selbe 
bisher bloß seines Bruders wegen an sich zurückzunehmen unter¬ 
lassen habe. 
Reichersberg berichtete hierüber an den Herzog von Bayern, 
den Schirmvogt von Münsteuer; da dieser aber eben nach Sach¬ 
sen eilte, so trug er die Ausgleichung dieser Angelegenheit dem 
Erchenbert von Hagenau, dem Pabo von Ering und dem Albert 
von Hütte auf. Diese kamen am hiezu anberaumten Tage im 
Schlosse Graben zusammeu. Von Seite Reichersbergs fand sich 
dabei der selige Propst Arno mit dem Hallgrafen Gebhard ein, 
auch Heinrich von Paumgarten war erschienen. Nachdem beide 
Theile vernommen worden waren, drangen die Schiedsrichter in 
den Propst und dessen Begleiter, dem Heinrich noch eine kleine 
Daraufgabe zu leisten, worauf dann dieser nach der Rückkehr des 
Herzogs vor demselben eine Verzichtleistung beschwören müsse, die 
er nicht mehr, wie bisher geschehen, zu brechen wagen dürfe. 
Heinrich erklärte sich hiezu bereit, wofern man ihm willfahre.
	        
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