69
um Pfingsten desselben Jahres hielt, seine weltlichen Angelegen¬
heiten in Ordnung brachte und bevor er von demselben nach
Hause kehrte, um auch seine Familienangelegenheiten ins Reine
zu bringen, in Erfahrung gebracht, daß ©erhöh mittlerweile mit
Tod abgegangen, zögerte er doch nicht im Mindesten, feinen
einmal gefaßten Entschluß in Ausführung zu bringen. Er kam
den 6. Juli mit seiner Mutter hier an und vertauschte am Geburts¬
feste der heiligen Gottesmutter die Waffenrüstung, die er bereits
durch 13 Jahre getragen hatte, mit dem Ordenskleide und erhielt
noch am 5. Deeember des nämlichen Jahres die Tonsur. Seine
Mutter, welche zu gleicher Zeit ins Frauenkloster eingetreten,
starb schon am 3. Februar des folgenden Jahres und wurde ant
8. desselben Monats im sogenannten Capitoliuiu der Chorherren
sehr ehrenvoll beigesetzt *). Bei dieser Gelegenheit mochte wahr¬
scheinlich auch jene Vergabung stattgefunden haben, in welcher
die beiden Schwestern Gebhards, die Frauen Alheidis und Rich-
kardis, auf dessen Bitte und mit Einwilligung ihres andern
Bruders, des Grafen Dietrich, zwei Leibeigene, jeden zu einem
jährlichen Zinse von 12 Denaren, der Frauenkapelle zum Unter¬
halte des Lichtes daselbst schenkten2).
Von Bertholt», Markgrasen von Istrien, und dessen Sohne
Berthotb von Andechs, an welche nach dem Tode des Grafen
Eckbert von Neuburg und Püten, des letzten feines berühmten
Geschlechtes, der, wie bereits erwähnt, am 5. August 1158 bei
der Belagerung von Mailand den Heldentod gestorben, die Graf¬
schaft Neuburg übergegangen war, ließ sich Propst Arno 1170
die Mauthsreiheit beim Schlosse Neuburg bestätigen^), welche
Eckbert dem Kloster bewilliget hatte. Auch entsagten um dieselbe
Zeit am Altare der Nikolauskapelle die Söhne des alten Ricker
von Wesen, die Gebrüder Ricker, Wernhard und Friederich allen
Ansprüchen auf jene Güter, welche ihr Vater und ihre Mutter
dem Kloster ehedem geschenkt hatten und erhielten auf ihre Bitte
') Chron. 239.
2) Codex Tradit. CLXVIII.
Original.