Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

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Letztere fand in Gegenwart zweier Domkapitularen als bischöf¬ 
licher Commissäre und der beiden Siebte von Kremsmünster und 
Lambach als hiezu erbetener Zeugen am 17. Februar 1817 statt 
und fiel einstimmig aus Peter Schmid (1817—1822), Pfarr- 
vicar und Ruraldekan zu Bromberg. Nachdem diese von dem 
kaiserlichen Commissär, als welcher der Regierungsrath Fellner 
erschienen war, genehmiget worden, ging in der Kirche durch die 
bischöflichen Commissäre die geistliche, und hierauf in der Prälatur 
durch den kaiserlichen Commissär die weltliche Installation des 
Neugewählten vor sich und am folgenden Tage ertheilte ihm der 
am Abende des Wahltages hier eingetroffene Bischof von Linz, 
Sigismund von Hohenwart, die äbtliche Weihe. Er war zu 
Seon, einem Dorfe der Pfarre Altenbuch, in Niederbayern am 
29. Juni 1776 geboren und hatte, nachdem er zn Straubing, 
München und Passau seine Studien mit ausgezeichnetem Erfolge 
zurückgelegt, 1800 sich durch die feierlichen Ordensgelübde de», 
hiesigen Stifte einverleibt und noch im selben Jahre die Priester¬ 
weihe erhalten. Hieraus wirkte er als Cooperator aus den Pfarren 
Ort und Bromberg,' dann als Localkaplan und Pfarrviear zu 
Walpersbach und Thernberg und später als Pfarrer zu Bromberg, 
als welcher er zugleich das Amt eines Ruraldekans, das ihm der 
Fürsterzbischof von Wien in würdigender Anerkennung seines seel¬ 
sorglichen Eifers übertragen, bekleidete, bis ihn endlich das Ver¬ 
trauen seiner Mitbrüder zum Vorstande des wiederauflebenden 
Stiftes erwählte. Er war groß vom Körper, wie am Verstände, 
schön und holdselig vom Angesichte, aber noch schöner an seiner 
edlen Seele. Sein höchst gutmüthiger Charakter, sowie sein überaus 
liebenswürdiges Benehmen im geselligen Verkehre hatten ihm nicht 
nur die Achtung und Zuneigung seiner Mitbrüder und Aller, die 
ihn kannten, sondern auch das Vertrauen des Erzherzoges Johann, 
dem damals noch die Herrschaft Thernberg, wo er sich über Som¬ 
mer zuweilen aushielt, angehörte, im hohen Grade erworben. 
Propst Peter fand beim Antritte seines Amtes mit Ausnahme 
von ein paar Zimmern, welche nur dürftig eingerichtet waren, 
das Stiftsgebäude, sowie den Meierhof und die Sacriftei ganz 
leer, indem bis auf die Gebäude und Grundstücke alles Uebrige
	        
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