Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

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Am 11. November 1498 stellte Propst Matthäus einen 
Revers aus über eine Jahrtagsstiftung, die Sigmund Kreuzer 
von Elhenbach an der Kirche zu Ort für sich, seine Eltern und 
Vorvordern um eine unbenannte Summe Geldes gemacht hatte, 
wofür den Obgenannten zum Seelenheile in der Woche nach 
Martini eine Vigil, Grabgang, ein Seelenamt mit einer gespro¬ 
chenen Messe nebst sonntäglichem Gebete verrichtet werden soll, 
wofür der Pfarrer alljährlich 72 Pfennige zu erhalten hat *)♦ 
Am 19. August 1501 starb Matthäus von Haklöd, Hofrichter 
von hier, welcher dem Stifte das Huetergut zu Drechselhaim, das 
jährlich 3 Pfund dienet, gegen dem legirte, daß man ihm, seiner 
Frau Katharina, seinen Nachkommen und allen gläubigen Seelen 
ewiglich einen Jahrtag nach des Gotteshaus Brauche mit Vigil 
begehen soll2). Den 6. December desselben Jahres errichteten 
mit Genehmigung des Propstes Matthäus die Kinder der seligen 
Anna Udlhart bei der Kirche zu Münsteuer einen Jahrtag, wel¬ 
cher am 25. November ihnen, ihren Vorvordern, Nachkommen 
und allen gläubigen Seelen zum Troste mit einer Vigil, einem 
Seelenamte, einer Beimesse und Grabgange begangen werden 
soll, wofür sie dem Gotteshause daselbst ihren Zehentantheil von 
der Hube zu Hübing einantworteten; sollte der Jahrtag nicht 
gehalten werden, so soll man das Erträgniß unter arme Leute 
austheilen oder dem Gotteshause zur Noth anlegen*). 1510 über¬ 
gab Erasmus Schittenberger, ehemals Schullehrer von hier dem 
Stifte 100 rheinische Goldgulden, wofür man ihm und seiner 
Frau Margaretha einen ewigen Jahrtag begehen soll; ferner 
Katharina Stocher von Aurolzmünster ebenfalls eine Summe 
Geldes, wofür man zum Heile ihrer und aller Seelen ihres 
Geschlechts am 22. September zu Ehren des heiligen Mauritius 
einen Gottesdienst mit zwei Messen verrichten soll3). Am Mon¬ 
tag nach Georgi 1513 übergab der Ritter Wolfgang von Abatm 
zu Wildenau, Landhofmeister des Herzogs Wilhelm von Bayern, 
!) Original. 
2) Chronik IV. 448. 
3) L. c. IV. 439. und 447.
	        
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