224
VII. Abschnitt.
Die Pröpste zur Zeit der sogenannten Reformation, von
Matthäus Pnrkner bis zum Abteben des Propstes Metchior
Hinterberger, von 1495 — 1637.
Bald nach dem zu früh erfolgten Ableben des Propstes Hie¬
ronymus traten die Chorherren zur Wahl eines neuen Vorstandes
zusammen, für welches Amt sie keinen geeigneteren und würdige¬
ren finden zu können glaubten, als ihren Mitbruder Matthäus
Purkner, der ein sehr frommer und auch in den Wissenschaften
wohlerfahrner Religiös war und am 14. December als Propst (1495
—1527) durch den Bischof Christoph von Passau bestätiget wurde.
Propst Matthäus hat das in ihn gesetzte Vertrauen seiner
Mitbrüder vollkommen gerechtfertigt und das Stift durch beinahe
32 Jahre mit dem glücklichsten Erfolge regieret. Nicht nur löste
er in Folge der guten Haushaltung und Wirthschaft, die er führte,
alle noch verpfändeten Güter wiederum ein, sondern erwarb noch
überdieß durch Kauf sehr viele neue Besitzungen, alS: 1502 für
die Pfarrkirche Pütten einen Weingarten in der Schwarzau im
Gänsbüchel von einer gewissen Katharina Ottmann, 1516 am
24. April den Hof in Ratt in der Pfarre Wirting von Valentin
Ottenberger, 1519 am 5. Juni vom Domdekane zu Passau Wolf¬
gang von Tannberg zu Aurolzmünster auf ewigen Rückkauf den
Sitz zu Linden, den Hofbau und Zehent daselbst, die Sölde Kas-
berg, Mühle und Säge in der Herbertsfelder Pfarre und im
Landgerichte Eggenfelden um 400 Pfund, 1520 am 18. October
das Hinterbauerngut zu Prenzing und das Gut zum Herlath in
der Hartkirchner Pfarre, 1521 am 20. November von den Gebrü¬
dern Martin Reugker zu Soß und Wolfgang zum Thurm zwei
Höfe zu Samberg mit einer Sölde und Wiese im Biburger Land¬
gerichte und Pfarre, zwei Höfe zu Lauterbach in der Pfarre Nie-
derfurt und Landgerichte Eggenfelden, ein Fifchwasser aus der Rott,
ein Gut in Mayerspach und ein anderes sammt Zehent zu Heten¬
dorf, 1526 am 13. April zwei Drittel Zehent auf 6 Häusern zu