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Münsteuer halten müsse, so wie auch, daß alles Opfer dieser
beiden Kapellen zur Pfarrkirche Münsteuer gehören solle').
Ein anderer Handel, den Schlacht betreffend, welchen der
Propst von Reichersberg am dießseitigen und der Grundherr von
Wirting am jenseitigen Jnuufer hatte machen lassen, wurde am
1. April 1490 durch eine vom Herzoge Georg von Bayern
angeordnete Commission dahin entschieden, daß Beide denselben
abbrechen mußten. Zur Führung des Handels mit den Domini¬
kanern zu Neustadt, welche wegen des zwei Drittel Zehents zu
Pütten mit Reichersberg in Streit gerathen waren, bevollmäch¬
tigte Propst Johann am 25. Februar 1493 den Kellermeister
Hieronymus StetLner.
Mit Thomas Pirchinger zu Zierberg nahm Propst Johann
einen Gütertausch vor, durch welchen das Stift für die zwei
Höfe Lindenberg und Stein in der Pfarre St. Stephan im Schar¬
dinger Gerichte den Hof, das Hinterbauerngut genannt, zu Auf¬
häufen im Rüdenberger Gerichte erhielt, worüber Ersterer dem
Stifte am 25. November 1484 eine Urkunde ausfertigte. Am
21. März 1490 kaufte er auch ein Haus beim Pfarrhofe in Ort.
Von den Stiftungen, die während seiner Amtsverwaltung
geschahen, kommen zu erwähnen die des Ritters Veit von Alm,
welcher am Sonntage vor Mariä Himmelfahrt I486 mit Wissen
seines Bruders Christoph von Alm, Pflegers von Obernberg,
dem Stifte 580 rheinische Gulden übergab, wofür man ihm,
feinen Vorvordern, Nachkommen und allen lebenden und ver¬
storbenen Gläubigen zum Heile und Troste alle Wochen auf dem
Johannesaltare sechs heilige Messen und überdieß noch an jedem
Quatember eine Vigil mit einem Scelenamte nebst Gebete auf
der Kanzel halten soll; ferner die Stiftung Georgs von Messen¬
bach, welcher den 22. Juli 1489 mit seiner Gemahlin der Frau
Magdalena, mit Einwilligung des Pfarrers Sigmund Preuer
von Ort, dem Gotteshause daselbst ein Pfund Geldes auf dem
Gute Rabenstreit in der Andorser (Lambrechtner) Pfarre einge¬
räumt hat, wofür man dem Stephan von Messenbach, der ganzen
*) Original.