Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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sich weigerten dem Stifte ihren Zehentpachtschilling zu entrichten, 
vor sein Gericht nach Passau citirte 
Am 28. März 1414 erließ der Vitzdom Heinrich Nothhaft 
von Straubing aus an den hiesigen Hofrichter Hanns Mühlhaimer 
einen merkwürdigen Auftrag, in welchem es heißt, daß im Kloster 
Reichersberg viel Einreitens und Gastuug von Rittern und Knech¬ 
ten bei Tag und bei Nacht stattfinde, wodurch dasselbe nicht 
wenig beschwert werde, es werde ihm darum bei Strafe geboten, 
dieses hinfüro abzustellen2). 
Von Erwerbungen, die unter Propst Georg stattfanden, 
wird bloß die des Gutes Aichberg in der Gurtner Pfarre erwähnt, 
welches er den 29. September 1413 von Hanns dem Seybel- 
storfer zu Pirichäch gekauft hat; ferner eine Jahrtagsstiftung, beste¬ 
hend in einer Vigil am Sonntage Lätare, in einem Seelenamte 
und in einer gesprochenen Messe nebst Gedächtnisse in einem 
Vater unser, welche Heinrich Aigner, dessen Hausfrau und Kinder 
für sich, ihre Vorvordern, Nachkommen und alle gläubigen Seelen 
bei der Pfarrkirche Münstern errichtet, indem sie eine ewige 
Gülte von einem halben Pfund auf ihrer Hube am Aigen in 
derselben Pfarre am 13. Juni 1415 in die dortige Zechschreine 
verschafft haben, wovon der Pfarrer 80 und die Kirche 40 Pfen¬ 
nige erhalten soll2). 
Auch berichtet unter andern die Chronik vom Propste Georg 
noch, daß er mit dem Gedanken umgegangen sei, die Hosmark 
vom Stifte hinweg und nach Pfaffing hinaus zu verlegen, sowie 
auch den Meierhof zu erweitern, um alle Zehente daselbst unter¬ 
bringen zu können, welches Vorhaben jedoch darum nicht zur 
Ausführung gekommen, weil der Convent dagegen Widerspruch 
erhob. Nachdem er dem Stifte nur etwas über drei Jahre und 
nicht besonders glücklich vorgestanden, indem er in Folge der 
schweren Zeitverhältnisse dasselbe mit vielen Schulden belastete, 
raffte ihn schon am 23. Octobcr 1415 der Tod hinweg zu Wien,' 
wo er auch bei St. Stephan beigesetzt wurde. 
') Chronik II. 644. 
2) Original.