Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

89 
IV. Abschnitt. 
Die Pröpste des 13. Jahrhunderts von Leonhard (1201) bis 
auf Friedrich II. (1301). 
Nach dem Ableben Hermanns ward 1201 der im Stifte 
befindliche Chorherr Leonhard zum Propste erwählt, welchem 
die Chronik das Zeugniß gibt, daß er ein friedliebender und 
gelehrter Mann gewesen und für die Wohlfahrt des Hauses Vieles 
gewirkt habe. Unter ihm ward der Streit, welcher sich zwischen 
dem Pfarrer von Bromberg und dem Edlen Heinrich von Lanzen¬ 
kirchen in Betreff der anf dem Gute desselben ju Wolfkersdorf 
befindlichen Kapelle wegen der pfarrlichen Rechtsame erhoben hatte, 
durch den Erzbischof Eberhard H., dessen Ausspruche beide Par¬ 
teien auf den Rath der Prälaten die Sache anheimgestellt, am 
21. Jänner 1203 auf der Hallburg dahin entschieden, daß diese 
Kapelle von der Pfarrkirche zu Bromberg zwar frei und unab¬ 
hängig fein, Taufstein und Begräbniß für die Leute des Guteö 
haben dürfe, daß jedoch denjenigen, welche bei der Pfarrkirche 
beerdiget werden wollen, dieses nicht verwehrt werden dürfe, so 
wie auch alle übrigen pfarrlichen Rechte und Zehente der Pfarr¬ 
kirche verbleiben sollen*)• Am 8. des folgenden Monats bestätigte 
derselbe Erzbischof zu Laufen in einer daselbst ausgefertigten 
Urkunde') dem Propste Leonhard und den Brüdern zu Reicherö- 
berg die ihnen von seinen Vorfahren, den Erzbischöfen Konrad, 
Eberhard und Albert gemachten Schenkungen und verliehenen 
Privilegien, namentlich die Salzpfanne zu Hall, die 10 Pfund 
vom Berge Tuval, die Vogtei, welche nur dem Vogte des Erz¬ 
stiftes, ohne gegen den Willen des Stiftes einen Untervogt auf¬ 
stellen oder dasselbe beschweren zu dürfen, zusteht, den bischöf¬ 
lichen Zehent in den Pfarren Püten und Bromberg, welche letztere 
der besseren Pastorirung halber in zwei Pfarren, Bromberg und 
Edliz, zertheilt worden, an welchen beiden Pfarren der jeweilige 
') Original.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.