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meinde-Zeugniß über sein neunjähriges Wohlverhalten und
sein friedfertiges Leben, begleitet von dem Wunsche, ihn noch
länger als Pfarrer zu behalten, überkommen, und eine Bitt
schrift eingereicht, kann es nicht entschieden werden, was
ferner geschehen sey, da keine Urkunden hierüber vorhanden
sind; nur weiß man aus den Acten des Klosterraths-Archi-
ves, daß Paul Khitzius noch im Jahre 159? auf der
Pfarre Pötsching erscheint, und zwar mit den Worten: --Paul
Khitzius, ins 14. Jahr allhier." —
IV. Georg muß sich durch seine zweyjährige Admini
stration sehr wohl betragen haben, indem im Jahre 1595
Kaiser Rudolph II., auf Ansuchen des Abtes zu Rain, sei
nen durchlauchtigsten Bruder, Erzherzog Mathias erinnerte,
„dem Prior und Conventuaten im Neuktoster IH. Georg
Gorian" die bemeldete Abtcy zu verleihen, und ihn ehe
stens zum Prälaten alldort installiren zu lassen. —
XX. Abt.
Georgius II. Gorian. 1593 —1598.
Am 8. August 1593, dem von dem Erzherzoge Ernst
hierzu bestimmten Tage, wurde Georg Gorian, in
Gegenwart der beyden kaiserlichen Commiffäre, „des ehr
würdigen in Gott geistlichen und andächtigen, auch edlen
gestrengen und vesten Herrn Herrn Caspar, Abtes
zu Melk, Seiner Römisch-kaiserlichen Majestät Rath,
und Präsident des k. k. Nieder - Oesterreichischen Klosterra
thes — und des Herrn Andreas Prudentius, auch
Ihrer kaiserl. Majestät Rath" feyerlichst als Abt zur hei
ligsten Dreyfaltigkeit in Neustadt eingesetzt, und
von dem eben damahls in Oesterreich anwesenden General-Abt
von Cisterz, Edmund a lüiuee, bestätiget und in-
fulirt.
Kaum war Georg zur Abtenwürde erhoben, als schon
wieder unfruchtbare Jahre, vermischt mit anderen Un
glücksfallen eintraten, die Georgs ganzeThätigkeit in Anspruch