Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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und den Prior Fr. Zacharias / und den Kloster-Organisten 
WpsfgangStattlinger/ die Interims-Administration übertrugen. 
Stifts-Administration. 1590 —1593. 
Aus dem Berichte der abgeschickten Commission an den 
Klosterrath erhellte/ daß in diesem armen Gotteshause weder 
Pfennig noch Heller bey der vorgenommenen Inventur ge 
funden wurden; denn die letzten sechs Ducaten in Gold/ 
die in einem Beutel vorhanden waren/ mußten Prior und 
Sub-Prior/ laut ihres eigenen Geständnisses/ zum Begräbnisse 
und den höchst nöthigen Ausgaben verwenden. Auch war 
dieser Zeit kein Gefäll oder sonst einiges Einkommen zu 
hoffen. Der k. k. Klosterrath berichtete daher an den Erz 
herzog Ernst: „Es ist bisher so viel vorkommen/ daß der 
selige Prälat Laurentius mehr aus lauter Bekümmerniß als 
Krankheit gestorben sey/ dieweil er von Zeit seinerEinsetzung 
bis dato fast lauter Mißjahre" gehabt; von dem Einkommen 
kaum seine Conventbrüder habe erhalten können; deßwegen 
öfters in seiner großen Noth und schweren Krankheit sein 
eigenes goldenes Kreuz hin und wieder als Unterpfand habe 
versetzen und verpfänden müssen/ und zu Gelegenheit wieder 
einlösen. — Der Ruin des Klosters komme daher/ weil die 
besten Stücke/ nähmlich die Herrschaft Rohr in Steyermark/ 
von dem Gottesharrse veralienirt/ und von dem Kaiser/ dem 
Freyherrn von Herbenstein/ sey verpfändet worden/ dafür 
dem Stifte 1.050 Gulden zu reichen verordnet/ welche Sum 
ma aber die jährlich aufgeschlagene Contribution immer ver 
schlinge." 
Dieser Bericht wirkte nun so viel/ daß Erzherzog Ernst 
die Abtenwürde gar nicht besetzen/ sondern das Stift nur 
^ durch einen Administrator verwalten ließ. Weil nun im Klo 
ster selbst/ kein taugliches Mitglied zur wirklichen Admini 
stration vorhanden war, so schlug der Abt von Rain dem 
Erzherzoge einen Sohn des gewesenen erzherzoglichen Ca- 
pellmeisters/ Jacob Veit/ alsZ solchen vor/ damit er dann auf