Volltext: Das Cisterzienser-Stift in Neustadt, die Nonnen des nähmlichen Ordens in Wien [13,1] (13 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 9 ; / 1835)

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Nach dem Absterben des Priors sey er ins Kloster gerufen, 
und alldort Novizenmeister geworden. 
Auf diese Vertheidigung erfolgte endlich durch ein kai 
serliches Decret vom 7. Februar 156g an den Klosterrath 
die Weisung, die erledigte Abten-Stelle zu Neustadt 
mit Christop h Erkl zu besetzen, ihm aber zugleich zu be 
deuten, daß er, wenn sich über kurz oder lang das Gegen 
theil seiner Aussage erwiese, er wieder seines Amtes ent 
setze^ würde. — Er wurde demnach den 12. Marz 
feyerlich als Abt installirt; und die Commifsäre und der Herr- 
Visitator, Abt Bartholomäus zu Rain, händigten ihm das 
Kloster-Inventarium ein. 
XVIII. A ß t. 
Christoph Erkl, 1568 — 1586. 
Um Vieles glücklicher würde Abt Christoph gewesen seyn, 
hätte man ihn als Novizenmeister in seinem Stifte gelassen! 
Der bey dem Anfange seiner Regierung mit dem türkischen 
Kaiser Selim II. auf acht Jahre abgeschlossene Waffenstill 
stand gab ihm einigen Grund zur Hoffnung auf bessere Zei 
ten für sein Stift; aber der Staat war nicht im Stande 
dessen Lage zu verbessern; im Gegentheile konnte er die Inter 
essen, die dem Stifte zufließen sollten, nicht zur bestimmten 
Zeit ausbezahlen lassen, die es von der Herrschaft Rohr 
hätte beziehen sollen. Kaiser Maximilian II. hatte nähmlich 
mit Einstimmung des Vater-Abtes Bartholomäus zu Rain, 
die dem Neukloster gehörige, schon von seinem Urgroßvater- 
Friedrich IV. dahin gestiftete Herrschaft Rohr in 
Steysrmark, dem Grafen von Herberstein um 21000 fl. 
zum Genusse überlassen, um mit diesem Gelde die Cammeral- 
Güter Schottwien und Ctam auszulösen. Dafür wurden 
dem Convente 1050 fl. jährliche Interessen versprochen, 
die zuerst bey dem k. k. Mauth-Gesälle zu Schottwien; spä 
terhin (wegen immerwährendem Mangel an barem Gelde) 
aus den Einkünften der Cammeral-Guter Forchtenstein und
	        
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