Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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, XV. A b t. 
Sebastian Gstaltner. 1551 — 1552. 
Nach der erfolgten Entsagung des Abtes Georg/ wähl 
ten die Mitglieder des Stiftes noch im nämlichen Jahre ihren 
Mitbruder S e b a st i a n Gstaltner, von Schwatz in Ty- 
rol gebürtig, zum Abte. — Es ist jedoch von seiner nur kurz 
dauernden Wirksamkeit nichts weiter bekannt, als daß er 
den vom Abte Martin i. I. 14Z7 angekauften Freyhof zu 
Pötsching mit allem Zugehör i. I. i552 wieder verkaufte, 
um nur einige Schulden bezahlen zu können; und daß er fer 
ner einen halben Getreide - Zehent in L us sta l l, an Mat 
thäus Sittich, Pfarr-Vicar zu Monspurg und dessen 
' hinterlassenen Erben um 100 Gulden, — und einen andern 
Getreide-Zehent an dprPegschadt, eben demselben um 
20 Gulden vorschrieb. 
Bruschius, der sonst mehr zum tadeln als zu loben 
geneigt war, berichtet übrigens von diesem Abte, daß er 
sehr gelehrt, in der lateinischen Literatur ganz ungewöhn 
lich bewandert- und ein vortrefflicher Musiker gewesen sey, 
indem er schon als Knabe in der königlichen Capelle Maximi 
lians I. von den berühmtesten Virtuosen gebildet wurde. — 
So viel sich aber auch sein Convent von ihm versprechen 
konnte, so vereitelte doch sein frühes Hinscheiden am 3. De 
cember 1552 alle herrlichen Erwartungen, die selbst Bru 
schius noch den 30. Juny vor seinem Tode, in einer Ode an 
ihn, ausgedrillt hatte. (6ru8ekiiu8, lov. eit.) 
XVI. 
Bartholomäus von Grudenek. 1552 — 1559. 
Nach dem Ableben Sebastians nahmen die trauernden 
nung seiner nächsten Nachfolger gerade umgekehrt an, indem 
er statt: Johann I. — Andreas — Petrus Martinus rc. zu 
setzen, den Petrus — Martinus — Andreas rc. unordentlich 
folgen läßt.