Volltext: Das Cisterzienser-Stift in Neustadt, die Nonnen des nähmlichen Ordens in Wien [13,1] (13 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 9 ; / 1835)

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gesetzt/ und die Gchäude der Vorstädte, die seit der letzten 
ungarischen Einnahme wieder hergestellt worden waren, muß 
ten abermahls niedergerissen werden. Darunter befand sich 
auch das St. Ulrichs-Kloster vor dem Neu-Thore, welches 
in der Folge, weil viele Chorherren desselben sich zur neuen 
Lehre bekannten, und die wenigen ihrem angebornen Glau 
ben Treugebliebenen nach St. Dorothea in Wien 
auswanderten, nicht wieder hergestellt wurde. (Vergleiche 
und verbessere Böheims Chronik II. 1.4.) 
Es zeigte sich auch bald/ daß diese Vorsichtsmaßregeln 
keineswegs fruchtlos waren; denn der allgemeine CHristeel 
fe in d erschien schon am 21. September mit seinem furcht 
baren Heere vor Wien und schickte auch nach Neustadt eine 
Abtheilung desselben, um sie zur Uebergabe aufzufordern, 
mit dem Versprechen, daß die Bewohner nach freywilliger 
Unterwerfung ungekränkt im Besitze des Ihrigen gelassen wer 
den sollen ; zugleich aber auch mit der Drohung, daß wenn 
sie dem Könige Ferdinand noch ferner anhingen, alles Le 
bende mir Feuer und Schwert und unter den grausamsten 
Martern vertilget werden sollte. Neustadt schlug die Uebergabe 
standhaft aus, und Soliman begann nun, um solche Hart 
näckigkeit zu strafen, die Belagerung aus allen Kräften. Mit 
muthvoller Treue leistete die geringe Besatzung sammt den 
Bürgern die tapferste Gegenwehr, und schlug an einem Tage 
sieben Stürme zurück. Soliman sah sich gezwungen die Be 
lagerung einer Stadt, an deren Mauern seine Macht schei 
terte, aufzuheben, und bald darauf nach einer für ihn 
noch weit empfindlicheren Erfahrung von Oesterreichs Much 
und Standhaftigkeit, von den Mauern der Hauptstadt abzu 
ziehen. (Böheims Chronik.) 
Bey dieser Gelegenheit hatte das Stift nebst den, von an 
dern Mitbürgern zugleich dargebrachten Opfern, auch noch einen 
anderen nicht minder bedeutenden Verlust an seinem Vermö 
gen gelitten, indem die Belagerer den vor dem Ungar-Thore 
gelegenen und schon in der Stiftungs-Bulle Kaiser Fried 
richs IV. dem Kloster überlassenen Mayerhof in Brand
	        
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