258
mit ihren Jnsigel. Beschehen am Eritag noch des heiligen
Creuztag Erfindung im Vier vnd dreyßigsten Jare." (1554.)
ff—
XII.
Memorial der Klosterfrauen zu St. Nicolaus an
Kaiser Ferdinand I.
Sie klagen Erstens, daß ihr Kloster St. Nicolaus außer
der Stadt im Jahre 1529 zur Zeit der Belagerung um Rch
tungswillen ganz abgebrochen, und sie elende Professinnen sich
bisher etwelche Jahre mit, und unter ihrer Aebtessinn erhal
ten, in Hoffnung, daß ihr besagtes Kloster abermals zuBau,
und vorigen Stiftung, sie aber wieder zu ihrem Professions-
orte gelangen möchten. Weil aber indessen ihre Aebtiffinn ge
storben, und sie weder Vermögen, noch Mittel finden, wie,
und wo sie sich niederlassen, und ein Convent erhalten, und
die Güter, so noch vorhanden, möchten erhalten werden. Da
her bathen sie Zweytens, daß, weil noch ein Haus, und Ca
pellen St. Niclas genannt, in der Singerstraße zu Wien in
der Stadt sammt andern, so zwar zerstört, noch vorhanden,
Jhro Majestät ermeldtes HauS und Capellen (deren sich un
terdessen der Bischof von Wien unterwunden, und sie Kloster
frauen, ungeachtet ihre Majestät befohlen, dieses Haus sammt
der Capellen ihnen Vertriebenen einzuantworten, dennoch da
vongeschafft, auf ein neues ihnen einzuantworten gnädigst be
fehlen wollen. Drittens, w sie St. Bernardi oder des Or
dens von Cisterz seyend, und für ihren Ordiuario den Äbten
von Heiligenkreuz erkennen, supplicirten sie ferner, daß Jhro
Majestät die andern übrigen Güter dem ermeldeten Herrn
Abten, und Co"nent zu Heiligenkreuz übergeben, und einant
worten wollen, um sie in ihrem Hause zu unterhalten, oder
wenn die Unterhaltung von ihrem berührten Haus und Ca
pelle, wie auch von den übrigen ihres Klosters Gütl nicht
bestehen könnte, solches Haus und Capelle, sammt aller Zu-