Volltext: Historische und topographische Darstellung von Medling und seiner Umgegend [3] (3 = [Abth. 1] ; [Bd. 3] ; / 1824)

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einen hohem Grad erreichet zu haben, da die inzwischen ent 
standenen oder wieder hergestellten größeren Häuser und Höfe 
so zernichtet wurden, daß man heut zu Tage nur aus den zu 
fällig außerhalb des Ortes ausgegrabenen Grundfesten auf de 
ren einstige Lage rathen kann. 
Doch wurde nach dem Abzüge der Feinde das Dorf durch 
die übrig gebliebenen Bewohner, welche sich in die Wälder bis 
nach Steyermark geflüchtet hatten, wieder bezogen, und da ihre 
Anzahl zu geringe war, durch Colonisten aus Steyermark, 
Schwaben und Bayern ersetzt, und sehr bald wieder zu einem 
bedeutenden Orte gemacht. 
Graf Starhemberg verkaufte Rothneusiedel sammt Ober- 
laa an Michael Fink, und dieser bald wieder an den Ober- 
Postmeister zu Wien, Ritter. Gegenwärtig zählet Oberlaa 
162 Häuser mit einer Bevölkerung von 900 Seelen. Das 
Dorf zählet mehrere Grundobrigkeiten, als : a) Zur Herrschaft 
Conradswerth (Starhembergisches Freyhaus in Wien) 3i Häu 
ser, welche einst dem Stifte Altenburg gehörten, und gegen 
wärtig im gemeinen Leben noch die Altenburger genannt wer 
den. b) Zur Maltheserritter Ordens - Commende St. Johann 
zu Wien, als Herrschaft Unterlaa 46 Häuser. 0) Zur landes 
fürstlichen Pfarre Medling 3 Häuser, d) Zur Pfarrkirche Ober 
laa u Häuser, e) Zur Herrschaft Rothneusiedel 66 Häuser, 
i) Zur k. k. Staatsgüter-Administration, von dem aufgelösten 
Stifte Himmelpforten, 5 Häuser. Außer diesem ist im Orte 
der erzbischöflrche Zehenthof ein Freyhof. Auf dem Laaerberge 
ist das k. k. Jägerhaus, welches als Hofgebäude frey ist. Die 
Einwohner treiben größten Theils Feld- und Weinbau, aber das 
Haupterträgniß für sie ist die Erzeugung der grünen Waaren, 
die sie in die nahe Residenz bringen, und dort> reichlich absetzen. 
Daher ward es auch möglich, daß sie sich von den Unglücks- 
fällen der vorigen und des jetzigen Jahrhundertes so bald wie- * 
der erhohlten, und zu einem bedeutenden Wohlstände empor 
brachten. 
Zu welcher Zeit die erste Capelle oder Kirche in Oberlaa 
erbauet wurde, darüber lassen sich nur Vermuthungen aufstel-
	        
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