Volltext: Historische und topographische Darstellung von Medling und seiner Umgegend [3] (3 = [Abth. 1] ; [Bd. 3] ; / 1824)

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Kinder im Sommer wegen des öfter austretendem Baches, 
und zur Winterszeit der Witterung wegen, oft verhindert wur 
den, den Unterricht zu besuchen, so nahm die Gemeinde einen 
verabschiedeten Officier auf, der ihre Kinder im Gemeindehause 
unterrichtete. 'Als aber die Pfarre errichtet wurde, so baute 
das Stift St. Dorothea eine eigene Schule mit einem Lehrzim- 
mer. Bey Errichtung der Schule belief sich die Zahl der un* 
ter,rechtsfähigen Kinder etwa auf 20, aber gegenwärtig sind sie 
auf 80 angewachsen, ungerechnet die Fabrikskinder, die 20 an 
der Zahl, durch den Lehrer eigens im Fabriksgebäude unterrichtet 
werden. Dieser Ursachen wegen wurde 1817 dem Lehrer ein 
Gehülfe bewilliget. 
xix. Pfarre Mauer 
Oesterreichs Fürsten aus dem Hause Babenberg vergnügten 
sich oft in den Schattenhainen des Wienerwaldes mit der Iagd^ 
Entfernt von den Burgen ihres gewöhnlichen Aufenthaltes, bau 
ten sie sich Jagdschlösser, zu welchen sie durch Ausrottung ei 
nes Theiles des Forstes erst Platz gewinnen mußten. So ent 
stand zuerst das Schloß »im Gereut,« auch Möwe r, M a u e r 
genannt (welchen zweyten Nahmen Einige von der dieses Schloß 
umgebenden Mauer herleiten), ohne daß der Nahme des Er 
bauers aus unsere Zeiten kam. Der fromme Sinn der Für 
sten errichtete neben dem Schlosse , nun das Haus Nr. 117, 
eine Capelle, dem heiligen Erhard geweihet; der sie beglei 
tende Capellan verrichtete dort bey ihrer Anwesenheit den Got 
tesdienst, und nach und nach siedelten sich Bewohner in der 
Nähe des Jagdschlosses an, und bildeten endlich eine eigene 
Gemeinde» 
0 Aus den Acten dieser Pfarre im erzbischöflichen Consistorial-Archive 
lit. M. JNr. VIII. und 8; nach einem noch eben daselbst vorhandenere 
und von dem Exjesuiten und Pfarrer daselbst, Georg Maximi 
lian Wechinger, verfasiten Protokolle; nebst den ansehnlichen 
geschichtlichen Beyträgen des gegenwärtigen Herrn Pfarrers, Jacob 
Neinberger, und des k. k. Hoskammer-Archives.
	        
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