Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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XXII. 
M o ri z Gustav. 
Unter dem Bischöfe Moriz. Gustav/ Rekchsgrafen von 
Manderscheid-Blankenheim rc./ Dompropsten zu-Kölln, und 
Capitular-Domherrn zu Straßburg/ ging mit dem Bisthume 
eine wichtige Veränderung vor. Schon.im Jahre 1.720 hatte 
Kaiser Carl VI. vom Papste Clemens XI. die Erhebung des 
Bisthumes zu Wien zu einem Erzbisthume angesuchet/ und 
diese auch wirklich am 30. September 1720 erhalten; ver 
mag welcher dann der Bischof von Neustadt/ als ehemahliger 
Suffragan des Erzbisthumes Salzburg/ Suffragan des Erz- 
bisthumes von Wien geworden ist. Die Ausführung dieses 
Beschlusses aber verschob sich/ weil der Erzbischof von Salz 
burg/ Franz Graf von Harrach, die geistliche Gerichtsbarkeit 
in dem Noricum und Pannonien aus den Zeiten der Bischöfe 
Pilgrims und Udalberts für sich allein geltend zu machen ge 
sucht hatte. Allein Papst Jnnocenz XIII. wußte den Beschluß 
seines Vorfahrers aufrecht zu erhalten, und bestätigte mit 
einer Bulle vom 10. October 1722 die Bulle Clemens XI. 
Beyde Bullen wurden dann am 24- Februar 1723 in Gegen 
wart Kaiser Carl VI. zu Wien in der St. Stephanskirche 
verkündet, der neue Erzbischof von Wien , Sigmund Graf 
von Kollonitsch eingeführet, und ihm von dem Bischöfe zu 
Neustadt, seinem neuen "Suffragan, das erzbischöfliche Pal 
lium übergeben. Im Jahre 1733 wurde Graf von Mander 
scheid zum Erzbischöfe von Prag ernannt, und als solcher mit 
telst Butte vom l6. December desselben Jahres vom Papste 
Clemens XII. bestätiget, und durch diese Beförderung der 
bischöfliche Sitz zu Neustadt erlediget 
*) Als Erzbischof zu Prag wurde ihm im Jahre 1748 zum 
Beweise der allerhöchsten Zufriedenheit mit seiner oberhirt- 
lichen Amtsleitung, die Würde eines k. k. geheimen Rathes 
verliehen, und im Jahre 1752 zur Unterstützung seines ho 
hen Alters und steigender Schwächlichkeit ein Co«djutor per-