Volltext: Historische und topographische Darstellung von Wiener Neustadt und ihren Umgebungen [12] (12 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 8 ; / 1832)

lief)? Stiftungen, die alle zum Besten der Kirche, der Pfarre 
und des Schullehrers gemacht wurden, und wovon nur die 
Fernitz'sche mit einem Capitale von 4.600 fl., die Simon 
Meiz'fche mit 2500, die Zeißler'fche mit 4.300 fl-, die Leo 
pold Meiz'fche mit 900 fl. Capital zu nennen genüget. 
Als das Bisthum Neustadt nach St. Pölten übersetzt 
wurde, erhielt der Magistrat von Neustadt das Patronat 
dieser Pfarre ohne Lasten, die Vogtey übt aber die Herr 
schaft Brunn durch ihren Beamten aus. 
Die Einkünfte des Pfarrers bestehen nebst der Stolge- 
bühr in Wirthschaftserträgnissen und einigen Körnerzehenten. 
Die jetzt bestehende Schule ist im Jahre 4.792 theils auf 
Kosten des Erzbischofes von Wien als Grundherrschaft, theils 
auf Kosten des St. Pöltner Bischofes, als damahligen 
Pfarrpatrons erbauet worden. 
Die Schule wird von beyläufig 70 schulfähigen Kindern 
besucht. 
.xiii. Pfarre Zillingdorf. 
Zillingdorf, ein Markt von 90 Häusern und 275 See 
len, liegt an dem rechten Ufer des Leithaflusses, der den Ort 
oft großen Gefahren aussetzet, da er bey anhaltendem Re- 
genwetter durch die ihn bildenden Waldbäche zum reißenden 
Strome wird. Er schäumet, und bricht mit solcher Gewalt 
auf die Ebene hervor, daß schon einzelne Austretungen 50 
bis 60 Joch fruchtbaren^Boden hinweggeriffen, und die auch 
entfernteren Aecker durch Aufwühlen und Ausstößen des gu 
ten Erdreiches zur Oede gemacht haben. Eine große Be 
schwerde für die Gemeinde, welche bey solchen Ereignissen 
viele und gefährliche Arbeiten zu bestehen hat! 
Wann der Ort entstanden, darüber ist nichts aufzufin 
den; er soll aber schon uralt seyn, und einst große Freyhei 
ten besessen haben. 
So sagen sie: Der Marktrichter habe das Recht gehabt, 
mit zwey Hunden jagen zu dürfen; im Wirthshause sey noch 
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