Volltext: Historische und topographische Darstellung von Wiener Neustadt und ihren Umgebungen [12] (12 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 8 ; / 1832)

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xii. Pfarre Weikersdorf. 
Das Dorf Weikersdorf am Steinfelde liegt zwischen 
Brunn und Saubersdorf auf einer größtentheils steinigen 
Flache/ eine halbe Stunde vom Gebirge und anderthalb Stun 
den von Neustadt entfernt. Es gehört theils zur Herrschaft 
Emerberg/ theils zur Herrschaft St. Johann/ und zahlt 
560 Einwohner. Der Sage nach soll dieses Dorf sammt der 
Kirche um 200 Jahre älter als Neustadt seyn/ wie auch 
noch vorhandene Documente bezeugen. Als Heinrich von 
Dunkelstem/ ein Ministerial des steyrischen Markgrafen Ot 
tokar/ als Kreuzfahrer nach Palästina ziehen wollte/ über 
gab er von seinem Erbgute, für sein und seiner Aeltern 
Seelenheil/ dem Stifte Rain eine Hube'zu Sullendorf und 
alle seine Besitzungen zu Weikersdorf/ welche letztere zum 
Theile sogleich/ zum Theile nach dem Tode seiner Bruders 
tochter Gertrud/ dem Srifte gehören sollten. 
Die feyerliche Schenkung geschah im Jahre 1146 ben 
l6. Juny an dem Orte Stanga (wahrscheinlich Stang oder 
Stanger in der Pfarre Thernberg, ober der gleichnahmige 
Ort in der Pfarre Kirchschlag) in Gegenwart des ersten 
Abtes von Rain Gerlach (eines Dunkelsteiners) / der dabey 
auf einer Wiese daselbst die Messe las/ des Markgrafen 
Ottokar und einer zahlreichen Versammlung von Adeligen 
der ganzen Gegend, (Frölich dipl. Styr.) 
Im Jahre 1217 bezeuget Herzog Leopold VI. von Oester 
reich und Steyer/ daß die Abtey Rain für den Zehent/ den 
sie von den Weingärten zu Weickerstorf zu reichen schuldig 
war, dem Erzbischöfe von Salzburg vier Huben in Oester 
reich gegeben habe/ und zwar eine in Moutestorf (Muth 
mannsdorf)/ zwey in Subellesdorf (vielleicht Säubersdorf)/ 
eine in Bolltenawe (Püttenau) und noch eine Hub in Steyer- 
mark im Dorfe Eicha. — Der römische König Friedrich der 
Schöne verboth/ aus Grätz/ 10. Februar 1316 dem gestren 
gen Manne/ Eglotf von Schellenberg/ seinem Burggrafen 
zu Stahremberg/ und allen seinen Nachfolgern daselbst/ sich
	        
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