Volltext: Historische und topographische Darstellung von Wiener Neustadt und ihren Umgebungen [12] (12 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 8 ; / 1832)

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Vertheidigungswerke nicht übertrieben ist. Die Herrschaft 
Stahremberg wurde 1726 in zwey Theile abgetheilt/ in 
Stahremberg - Fischau und Stahremberg - Piesting. Letztere/ 
wozu Stahremberg gehört/ wurde an Freyherrn von Müller 
und dessen Gemahlinn Theresia von Bartenstein 1810 ver 
kauft. Die der h. Zinna geweihte Capelle wurde 1786 als 
den Einsturz drohend erklärt/ und 1788 als eine überflüssige 
Privatcapelle gesperrt. Die für diese Capelle intabulirten 
6000 fl. Capital wurden ungeachtet der von der Herrschaft 
gemachten Gegenvorstellung eingezogen/ und daS Gebäude 
seinem ferneren Verfalle überlassen. 
Ui. Pfarre Unter - Eggendorf. 
Das Dorf 4lnter-Eggendorfliegt anderthalb Stunden von 
Neustadt und eine Stunde von der Stadt Ebenfurth an der 
ungarischen Gränze/ in einer angenehmen Gegend an dem 
Flusse Fischa/ der sich bey dem letzten Hause mit der Leitha 
vereinigt. Zn einer Entfernung von dreyviertel Stunden 
entspringt auf einer der Pfarre gehörigen Wiese ein Fluß/ 
der auch den Nahmen Fischa führt/ und sich bey Fischanrend 
in die Donau ergießt. Die Bewohner dieses Dorfes be 
schäftigen sich mit der Landwirthschaft als ihrem Haupt- 
nahrungszweige. 
Wie-alt der Ort sey/ ist nicht bekannt/ doch vermuthet 
man/ daß er im Jahre 1400 schon bestanden habe. Eben so 
wahrscheinlich ist es/ daß Eggendorf viel Kriegsungemach 
werde erduldet haben / da es nahe an der Leitha liegt/ und 
.also bey den vielen Einbrüchen der vormahls feindlichen Un 
garn den Verheerungen derselben nicht leicht entgehen konnte. 
Eben so sehr hat Eggendorf sammt dem nahe liegenden Ober- 
Eggendorf durch die Türken und durch die Coruzzen gelitten. 
Aber ein anderer arger Feind ist die nahe, schnelllaufende 
Leitha, welche zuweilen als ein reißender Strom großes Un 
glück herbey führt. Noch sind im lebendigen Andenken die
	        
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