Volltext: Historische und topographische Darstellung von Klosterneuburg und seiner Umgegend dießseits der Donau [1] ([1] = Abth. 1 ; Bd. 1 ; / 1824)

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wählen, solidem er stiftete auch/ um sie zur Übung im Bo 
genschießen anzufeuern — unter Leitung des Marschalls Her- 
mann von Landend erg eine eigene Schützengesellschaft/ 
die Alberts Gattin Elisabeth im Jahre i5o5 durch ausgesetzte 
Preise von jährlichen drey großen Salzstöcken aus ihrem / eben 
aufgefundenen Heilsalze zuH^il noch mehr erhöhete. So wurde 
Klosterneuburg der Geburtsort der ersten Schützengesellschaft 
in Österreich. 
§.3. 
Eben so gnädig war Kaiser Friedrich III. der Schöne/ 
im Jahr i5i8 gegen die Burger/ indem er ihnen das landes 
fürstliche Bergrecht mit der Abgabe von jährlichen i6 Eimer 
Wein zu eigener Benützung überließ. Das Emporschwingen der 
Bürger hemmten zwischen den Jahren i3i8 und 1822 Feuers 
brünste; bey letzterer wurde die Hälfte der Häuser und das 
Stift in Asche gelegt. 
Bald nach diesem Unglücke suchten die L 0 l a r d e n / die 
den Ad a m i t e n ähnlich waren / im Jahre i356 sich unter die/ 
durch den letzten Brand Verunglückten und Dürftigen mit der 
Lehre/ daß man auch unthätig und müßig leben könne/ zu drin 
gen — aber der Ruf zu einem solchen Leben lockte Niemand. 
Bedürftige fanden in Arbeit und Fleiß eher noch Linderung 
als in Unthätigkeit und Müssiggange / und verjagten eilends 
diese Gleichheits - und Freyheitsprediger. Im Jahre 1840 trafen 
die Bürger mehrere Unfälle/ — die Pest warf viele von ih 
nen in die Todtengruft / — ein großes Heer von Hafer-oder 
Heuschrecken verwüstete alle Äcker und Weingärten / und raubte 
ihnen nicht nur den lohnenden Ertrag für ihre Mühe und ih 
ren Fleiß/ sondern auch den Kranken und Dürftigen die nö 
thige Nahrung. Viele von ihnen lehnten sich gegen Ordnung 
und Gesetze auf/ so daß Herzog A l brecht II. der Weise ge 
zwungen wurde/ fünfzehn der vorzüglichsten Ruhestörer im Jah 
re 1841 in Ketten zu legen / deren Befreyung erst König Lud 
wig von Hungarn/ der Große genannt/ durch seine Fürbitte 
bewirkte. 
Im Jahre 1879 waren die herzoglichen Brüder Al 
brecht III. und Leopold III. in Neuhurg/ und machten
	        
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