Volltext: Historische und topographische Darstellung von Klosterneuburg und seiner Umgegend dießseits der Donau [1] ([1] = Abth. 1 ; Bd. 1 ; / 1824)

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verwendeten endlich alle noch brauchbare häusliche Einrichtung/ 
Fenster, Thüren, Betten, Tische und Bänke zur Einrichtung 
ihrer Lager-Baracken, die sie aus den hiesigen Garten - und 
Haus - Planken erbauet hatten. Groß war nach dem Abzüge 
der Feinde das Elend der hiesigen Gemeinde ; und der erlitte 
ne Schade ist noch nicht ersetzt. 
Die Lage von Grinzing ist fruchtbar und angenehm. Die 
Pflege des Weinstockes, der hier sowohl in der Ebene, als auf 
dem Gebirge, einer der vorzüglichsten in Österreich ist, und der 
Handel mit Obst und Milch in die nahe Residenzstadt, machen 
den ansehnlichsten Nahrungszweig der fleißigen Pfarrkinder aus, 
deren Anzahl auf 900 geschätzt wird, und unter denen sich im 
Durchschnitte jährlich 02 Taufen, 26 Leichenbegängnisse und 6 
ehliche Einsegnungen ereignen: 
In dem hier befindlichen Hause des Freyherrn von Ma 
nag etta (dem einstmaligen T r u m m e l h 0 f e) errich 
tete Joseph Baron von Manag etta, Land. Obereinneh 
mer, im I. 1761. eine kleine ordentlich eingerichtete Hausca 
pelle, für die er noch im nähmlichen Jahre die angesuchte Er 
laubniß zur Feyer des heil. Meßopfers erhielt: 
Die im Dorfe befindliche Pfarrkirche ist mittlerer Große, 
unansehnlich, und von ziemlich altem Geschmacke; die innere 
Einrichtung zwar ländlich doch anständig. Gleich neben der Kirche 
befindet sich der schöne, große und reinliche Pfarrhof, mit ei 
nem Hausgarten, woran der Friedhof stoßet, welcher so wenig 
wie die Kirche merkwürdigere Grabstellen enthält. In der Nähe 
ist auch die Schule nebst der Wohnung des Schullehrers, der 
einen Gehülfen hat. Ihr Ursprung fällt in das I. i58o> m 
welchem sie der würdige Pfarrer von Heiligenstatt Georg Fle- 
sch e r, ein Weltpriester, gründete. Das Gebäude ist sehr alt, 
und scheint die einstmalige Priesterwohnung gewesen zu seyn. 
Die Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher gehen bis zum 
Anfange der Pfarre zurück; gleiches Atter hat auch das hier ein 
geführte Armen-Institut, welches für die Bedürftigen hinrei 
chend sorget. 
Zur hiesigen Pfarre gehöret auch das Schloß auf dem so 
genannten Cobenzlberg, der eine halbe Stunde von Grin- 
Topogr. ». österr. I. Abth- ®
	        
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