Volltext: Historische und topographische Darstellung von Klosterneuburg und seiner Umgegend dießseits der Donau [1] ([1] = Abth. 1 ; Bd. 1 ; / 1824)

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alte und preßhafte Leute / dessen schon im I. 1263 Erwähnung 
geschieht / wo es bereits einige liegende Gründe zum Un 
terhalte besaß. Diese vermehrten sich aber durch die Mildthätig 
keit der Bürger so merklich / daß bald eine größere Anzahl 
Pfründler in selbem erhalten werden konnten. 
Weil nun für diese alten gebrechlichen Leute sowohl die 
Stiftskirche / als auch die Pfarrkirche St. Martin zu beschwer 
lich gelegen waren/ so suchten die hiesigen Bürger zu Rom um 
'die Erlaubniß an/ in ihrem Spitale eine eigene Kirche errich 
ten zu dürfen. Als sie diese durch die Bemühung eines gewissen 
Johann Jungs/ der deßhalb eigens nach Rom reiste/ und 
dafür von den Bürgern Z00 Gulden als Lohn erhielt/ wirk 
lich erhalten/ und schon den Bau angefangen hatten/ kam es 
deßwegen zwischen den Bürgern und dem Propste des Chor 
herrenstiftes Rudw i n (ch 1649) zu einigen Streitigkeiten weil 
dieser dadurch einen Eingriff in die pfarrlichen Rechte befürchtete. 
Beyde Theile wendeten sich nun an Herzog Albrecht II. der 
den ganzen Streit untersuchte/ und dann im I. i344 zwischen 
dem Stifte und den Bürgern einen schriftlichen Vergleich zu 
wege brachte / in welchem das künftige Verhältniß der Spital 
capelle zur StiftS- und Pfarrkirche genau bestimmt/ und dem 
Propste aufgetragen wurde / einen Chorherrn zu ernennen / der 
gegen eine Pfründe von 10 Pfund Wienerpfennigen täglich in 
der Spitalkirche die Messe lesen/ und alle Pfarrsacramente vom 
Stifte dahin tragen sollte. In diesem Spruchbriefe wurden zu 
gleich auch die Einkünfte aufgezählet / die das Spital damals 
an Äckern / Weingärten und einigen Geldrenten bezog/ und 
die schon ziemlich bedeutend waren. 
Die Kirche wurde nun nach Beylegung dieses Zwistes 
bald vollendet/ und dem obigen Vergleiche gemäß / nur mit ei 
nem einzigen Altare versehen. Als daher im I. i36i Wisent 
auf dem Anger und seine Hausfrau Christina/ zum Besten 
der armen Leute einen zweyten Altar errichteten / mußten sie 
dem Stifte einen Revers ausstellen / daß die Errichtung die 
ses Altares an dem mittleren Pfeiler der Kirche / dem Vergleiche 
in keinem Theile zu nahe treten sollte. 
Bey dem ersten türkischen Einfalle wurde das Spital
	        
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