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einer gemeinschaftlichen Casie, die durch wohlthätige Beytrage
bald zu liegenden Gründen gelang.
Unglücksfätte/die manche fromme Stiftungen zu Grunde
richteten / trafen auch diese/ und da sie sich nicht mehr erhohlte,
so wurde diese Sebastians-Capelle unter Kaiser I o s e p h II. ge
schlossen/ im Jahr 1799 aber abgebrochen/ und gleichfalls zum
Bau in Laxenburg verwendet.
Unter dieser Capelle befand sich eine andere / die im Jahre
i5o8 von Bernhard/ Weihbischofe zu Passau/ der heil. Hele
na zu Ehren geweihet/ und von ihm und anderen Bischöfen
und Cardinälen nnt Ablässen beschenkt wurde. Sie war zum
Trauer-Gottesdienste für die Verstorbenen bestimmt. Propst A m-
b ro s (ch 1781) ließ späterhin den Altar dieser Capelle abbrechen/
und die ganze Capelle zur Stiftsgruft umformen/ in der noch
heutiges Tages die verstorbenen Chorherren des Stiftes ihre
Ruhestätte finden.
Herzog Albrecht!, von H a b 6 b u r g erbaute in Klo
sterneuburg eine neue Burg / und errichtete in selber auch eine
Capelle zu Ehren des heiligen A ch atitts und seiner Mitmärte
rer. Erzbischof Rudolph von Salz bürg beschenkte sie schon
im Jahr 1288/ bevor sie noch ihre gänzliche Vollendung erreicht
hatte/ mit einem Ablasse. Als aber die letzte Hand angelegt wor
den war/ übergab sie der Herzog und seine Gemahlin dem Stif
te/ damit durch einen Chorherrn der Gottesdienst in selber im
mer verrichtet würde. Bischof Bernhard von Paffau/ der i. I.
1297 nach Klosterneuburg kam/ bestätigte diese Einverleibung
durch eine eigene Urkunde.
Ober dieser Capelle entstand späterhin eine zweyte mit ei
nem Altare zu Ehren der heil. Anna. BeydeCapellenließHer-
zog Rud 0 lph IV. im Jahr i362 durch den Weihbischof von
Passau/ Wolfgang/ aufs neue weihen/und erhielt für sie
abermals Ablässe.
Als Erzherzog Ferdinand I; die ganze Burg im Jahre
i538 den hiesigen Bürgern schenkte/so verwendeten sie dieses