Volltext: Der josefinische Klostersturm im Land ob der Enns

Aufhebung des Stiftes Spital. 
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wurde bewertet auf 20.460 fl.; nach mehrmaligem Besitzwechsel kam diese 
Realität 1875 an Max Graf zu Sprinzeustein. 
Im Jahr 1828 wurde daran gedacht das Stift wiedererstehen zu machen. 
Die Sache wurde in Gang gebracht durch den ehemaligen Kanoniker Postel- 
bauer, Pfarrer zu Andorf. Die Religionsfondswirtschaft war keine glückliche. 
Die Einnahmen der Herrschaft Spital waren mit 1949 fl. passiv, allerdings 
die der Herrschaft Klaus aktiv mit 3865 fl. (Die Herrschaft Feyregg war an 
Franz Plank um 81.570 fl. verkauft worden 1812). Im Stiftsgebäude wohnten 
Pfarrer und Kooperator, Beamte und Schullehrer. Der Zustand des Stiftes 
war ein verwahrloster, wie schon der Umstand zeigt, daß unter den 2786 fl., 
welche die Herrichtung nach Vorschlägen einheimischer Werkmeister gefordert 
hätte, allein 1150 fl. für Glaserarbeiten angesetzt waren; manche Hand¬ 
werker verpflichteten sich schriftlich die Arbeiten wohlfeil oder gar unentgeltlich 
zu machen, wenn nur das Stift wiederhergestellt würde. Da aber wahrscheinlich 
die Kapitalien, die einst dem Stift gehört hatten, hätten herausgegeben werden 
müssen, so blieb es Religionsfondsherrschaft. 
Dem Stift Schlägl soll der Antrag gemacht worden sein, Spital zu 
erwerben; die dem Wunsch des Prälaten Alexander Fätz entgegengesetzte ab¬ 
lehnende Haltung des Kapitels soll den Abt zur Abdankung bewogen haben (1837). 
Im Jahr 1841 wurde das Stift zum Teil durch Brand zerstört; die 
Prälatur steht seitdem nicht mehr. 
Das Religionsfondsgut Klaus wurde 1889 verkauft an den Fürsten 
Schaumburg-Lippe um 600.000 fl. 
Das Religionsfondsgut Spital (und Liezen) wird verwaltet von der k. k. Forst- 
nnd Domänendirektion in Gmunden. 
Doch haben die Verwaltungsbeamten in Windischgarsten Kanzleien und Wohn¬ 
ungen. Im Spitaler Stiftsgebäude befinden sich nur zwei Kanzleizimmer zur Abhaltung 
des wöchentlichen Amtstages. Das Archiv, zum größten Teil noch in Spital auf¬ 
bewahrt, wird auf Grund Erlasses des Ackerbauministeriums vom 6. Oktober 1906 im 
Landesarchiv zu Linz aufgestellt werden mit Vorbehalt des Eigentums für den Re¬ 
ligionsfond. Im Stift sind untergebracht ein Schulzimmer, die Mesnerwohnung, Zins¬ 
parteien. Die Zimmer des 2. Stockwerkes im Ost- und Südtrakt sind derzeit vermietet 
an den Pächter der herrschaftlichen Jagd Grafen Heinrich Larisch, Landeshauptmann 
in Schlesien. Diese Wohnung (nebst einigen anderen Lokalitäten) war vor dem Brand 
1841 für Pfarrer und Kaplan gewidmet gewesen. 
Nach dem Brand wurde zum Pfarrhvf das an der Nordseite der Kirche 
erbaute, vom Stiftsgebäude abgesonderte „Dechantstöckl" bestimmt, welches 
hiefür schon nach dem Auszug der Benediktiner in Aussicht genommen 
worden war. 
1841 wurde die Schule in dem Haus untergebracht, in welchem sie sich 
noch heutzutag befindet. 
An zwei Gärtchen hat der Pfarrer den Nutzgenuß, der große Garten 
steht dem Verwalter zur Verfügung, andere Gartenparzelleu sind vermietet, 
von der Schule, vom Hausmeister benützt. 
Hittmair, Klostersturm. 32 
Spital 
am Pyhrn 
yeutzutag
	        
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