Volltext: Der josefinische Klostersturm im Land ob der Enns

Abschluß der Bistumsdotation. 461 
Bei der Kirche fanden sich vor: von Silber 4 Kelche samt Patene, 1 Speisbecher, 
1 Ziborium, 1 Monstranze (vergoldet); von Gürtlerarbeit 20 Leuchter, 1 Lampe, 
1 Paar Opferkandeln, 1 Rauchfaß samt Schiff!; von Zinn 18 Leuchter, 5 Paar Opfer-- 
kandeln, 1 Lavoir mit Waschbecken, 2 Weihbrunnkessel; 1 ärw von Kupfer rc.; je 
3 Meßkleider von roter, weißer, blauer, 4 von grüner Farbe, 5 von schwarzer, alle 
wertlos, 1 schwarzsamtener Ornat, je 10rnat von weißem, rotem, blauem Zeug, 6 Me߬ 
bücher, 20 Alben rc., 1 größeres und 1 kleineres Taufbecken. 
Angeführt werden: neben dem Hochaltar 6 Seitenaltäre und 2 neben dem 
Hanpttor, 2 Beichtstühle, 1 Orgel, 2 Statuen und der Kreuzweg von der kleinen ge> 
sperrten Stiftskirche. 
Das Reinerträgnis wurde berechnet auf 5844 fl. 6 kr., die Abzugs¬ 
posten auf 3171 fl. 52 kr., so daß Finetti jährlich 2672 fl. 14 kr. abführen 
sollte. Vorgeschrieben wurden ihm schließlich nach Berechnung der Stiftungs¬ 
hofbuchhalterei jährlich 3160 fl. 8 kr. (Wien 20. November 1792). 
Ehrfurchtsvoll konnte Eybel seinem Kommissionsbericht die vergnügendste Er¬ 
innerung beifügen, daß nicht nur von den Subenischen Untertanen selbst, sondern von 
der ganzen dortigen Gegend des Jnnviertels die gänzliche Einziehung des Stiftes Suben 
und dessen Umgestaltung in ein Dotationsgut des bischöflichen Generalvikars mit frohesten 
Beteuerungen und mit aufrichtigster in Ansehung der Innviertler gewiß rücksichtswür* 
diger Äußerung so guter Gesinnungen, als wenn sie von jeher österreichisch gewesen wären, 
aufgenommen wurde. 
Dem Pfarrer Sinzinger folgten noch 2 Exchorherren als Pfarrer von Suben 
bis 1810. 
Die Zusammentretung zur Dotierung des Domkapitels fand statt in 
Wien am 2. Jänner 1792 unter dem Vorsitz des Freiherrn v. Kreßl; als 
Deputierter des Kapitels nahm daran teil Domdechant Treml. 
Dieser bat vor allem mit Rücksicht darauf, daß der jeweilige Dompropst stets 
Linzer Stadtpfarrer sein müsse, daß nebst den dermaligen vorhandenen 4 Stadtpfarr- 
kaplänen auch die 6 opemrii bei der Domkirche für beständig festgesetzt und aus dem 
Religionsfond dotiert werden sollten. Diese Seelsorger (10 für ungefähr 7000 Seelen) 
sollten nicht bloß die Domkirche und die Stadtpfarrkirche, sondern auch in Winterzeit 
die Kalvarienbergkirche versehen. 
Die Einbeziehung der 6 operarii wurde aber abgelehnt, 4 Chorvikare und 
4 Kaplüne für genügend befunden, da doch auch die „ Domherren es nicht ihrer Bestimmung 
entgegen halten werden, gleichfalls in der Seelsorge nach dem Geist ihres Standes 
behörrg mitzuwirken". 
Auch die Bitte um Aufnahme eines Betrages von 350 fl. für einen Kapitel¬ 
syndikus samt Schreiber und von 100 fl. für Kapitelrequisiten wurde abgeschlagen, doch 
für Administrationskosten 200 fl. (so wie dem Bischof) bewilligt. 
Waldhausen war angeschlagen auf ein Erträgnis von 6034 fl. 50 kr., 
Windhag auf 2922 fl. 19 kr., Münzbach auf 706 fl. 51 kr., Baumgarten¬ 
berg auf 8007 fl. 41 kr., die Güter zusammen auf 17.671 fl. 41 kr. 
Obwohl für die Bedeckung der Kapitelerfordernisse mit 7000 fl. schon 
die ersten Güter hinreichend gewesen wären, wollte man doch dem Kapitel 
auch Baumgartenberg noch zukommen lassen gegen Abfuhr des Überschufses, 
um die Administrationskosten zu ersparen, und weil es für den Staat vor¬ 
teilhafter schien diese Güter in der Hand der gewissermaßen von ihm besoldeten 
Dotation des 
Domkapitels 
Festsetzung
	        
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