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Oberin Kajetana ließ noch die Novizin der Exzölestinerinnen Johanna
Nepomuzena zur Profeß auf das Ursulinerinneninstitut zu; im Aufnahms-
kapitel machte sie den Vortrag, wie derlei Handlungen nach der Vorschrift und
dem löblichen Gebrauch des Ursulinerinneninstitutes in stiller Ruhe und
friedlich zu unternehmen seien.
Am 14. August kehrte die Oberin Kajetana mit Angela nach Linz zurück zur
Umkleidung der Exkarmeliterinnen.
Schließlich hatte auch die ehemalige Subpriorin Barbara in Steyr das
Ursulinerinnenkleid genommen. Ihr Verlangen, bei den Elisabethinerinnen in Linz eintreten
zu dürfen, fand kein Entgegenkommen. Als der Ordinariatsbefehl einlangte, daß die
Mutter Barbara ihre Zölestinerkleidung ablegen, sich weltlich kleiden und nebst Haltung
der Ordensgelübde alle Übungen mit der Gemeinde machen solle (13. September 1782),
als ihr ein weltliches Kleid anprobiert und Kotton zum Aussuchen gebracht wurde, als
ihr gesagt wurde, daß die Umänderung der Zölestinerinnen in Ursulinerinnen den
Beifall des Papstes bei seinem Aufenthalt in St. Florian gefunden habe, entschloß sie sich
ihren Widerstand aufzugeben. Am 15. September, dem Fest Maria Namen, erhielt sie
das Ursulinerinnenkleid und den Namen „Kordula vom Namen Mariä".
Die zu Lehrerinnen bestimmten Klosterfrauen wurden vom Schuldirektor
Glas unterwiesen. Am 4. November wurde die zweiklassige Mädchenschule
eröffnet; da das Schulgebäude noch nicht fertig war, wurde in zwei Zimmern
inner der Klausur unterrichtet. Das Ergebnis der ersten Schulprüfung (1783)
übertraf die Erwartungen.
23. Die Versammlung der Exnonnen zu Windhag.
Die Windhager Nonnen hatten schon unter dem 10. Mai 1782 durch
Graf Engl ihre Erklärungen überreichen lassen; eine Chorschwester bat um
Übersetzung zu den Dominikanerinnen nach Tulln, die das Ursulinerinnen-
institut angenommen hatten (aber dennoch später aufgehoben wurden); eine
gehörlose und fast blinde - „maniaca“ nennt sie ein ärztliches Zeugnis,
„etwas blödsinnig" der Graf Engl - verlangte nach Linz zu den Elisabethiner-
innen. Diese wehrten sich gegen deren Aufnahme, wurden aber dazu gezwungen.
Eine, die älteste (74 Jahre alt), Ratsmutter, gehörlos, hatte angegeben, in
der Welt ihren Aufenthalt zu nehmen und zwar in Grein; sie änderte jedoch
ihren Entschluß (26. Oktober 1782) und erklärte, auch mit den übrigen Chor-
frauen und den Laienschwestern im Versammlungshaus zu Windhag verbleiben
zu wollen. Diese hatten um die Erlaubnis gebeten, die Ordenskleider, mit
denen sie auf lange Zeit hinaus versehen wären, auch ferner tragen zu dürfen
und in spiritualibus auch künftig der Leitung der PP. Dominikaner überlassen
zu bleiben. Beide Bitten fanden in Wien keine Erhörung: ihre Kleider sollten
sie so umändern, daß sie nicht ausschauen wie ein Ordenshabit (Wien
22. Juni 1782).
Infolgedessen kamen die Exkarmeliterinnen, die nach Windhag versetzt
wurden, um einen Equipierungsbeitrag ein. Das Ansuchen schien der Re-