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Die Schlacht.
nördlichen Ufers zurück.) Wenn es daher zum Aufmarsch (zur
Frontbildung) in der Linie Salinpu— Suchudjapu nicht ge¬
kommen ist, so trägt daran nur die geringe taktische Leistungs¬
fähigkeit der russischen Truppen die Schuld. Die beiden nach
Salinpu dirigierten Divisionen, sowie die Brigade Bürger
wurden beim ersten Zusammenstöße mit dem Gegner über
den Haufen gerannt und erst vom 4. März an stabilisierte sich
die mittlerweile bedeutend verstärkte russische Westfront in
der Linie Madjapu — Jasyntun — Sinmintiner Straße. Auch
die auf Grund der im Abschnitte «Frage der Armeereserve«
beschriebenen Konzentrierung bedeutender Kräfte für den 5.
und 6. März befohlenen russischen Angriffe waren ohne Er¬
folg (Raumgewinn) geblieben. Trotz numerischer Minderzahl
setzten die Japaner ihr Streben nach Umfassung des russi¬
schen Flügels unausgesetzt fort. Am 7. März näherten sich
die japanischen äußersten Kräfte schon höchst verdächtig
der Eisenbahn (siehe Beilage 3, dann auch Skizze auf
Seite 58).
Ich muß erneuert feststellen, daß der Lauf der Frontlinie
in diesen Gefechtstagen an und für sich noch durchaus nicht
viel Bedenkliches an sich trug. Die gelungene japanische Um¬
fassung war, so sehr sie sich auch durch das Abgebogensein
der Front gegen Westen aussprach, keineswegs noch eine
Gefahr für die russische Armee. Empfindlich war in erster
Linie nur der äußerste Flügel, wo ein Wettstreit um Über¬
ragen und Umfassen geführt wurde, und die Bruchstelle der
Front bei Madjapu (am Hunho), wo aber alle japanischen An¬
griffe scheiterten. Am 7. zeigte wohl auch
die Bruchstelle an der Eisenbahn ihre Nach¬
teile, nachdem das 17. Korps mit Erfolg
aus zwei Fronten angegriffen worden war.
Zur Krise in der Schlacht aber führte
der Umstand, daß Kuropatkin am 7. März
abends keine Truppen mehr
zur Verfügung hatte, welche
Russen den stets sicherneuernden Um-
Japaner fassungsversuchen am rechten
Flügel hätten entgegentreten
können. Die Bildung einer neuen großen Armeereserve mußte
mit einer Neuanordnung der Südfront erkauft werden. Am
7. März abends hatten alle südlich des Hunho stehenden
Kräfte an diesen Fluß selbst zurückzugehen und die an dem¬
selben befindlichen Befestigungen zu besetzen. Auch die nun
E. St. Sujatun