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Charakteristik der Schlacht. 
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alle Kolonnen bis zur Entscheidung oder totalen Erschöpfung 
ihres Gefechtswertes gekämpft haben, so ist zur Zeit eines 
für den Verlauf der Schlacht maßgebenden Entschlusses des 
Feldherrn die Gesamtgefechtskraft der Armee meist noch 
eine sehr große. Der Feldzug in der Mandschurei hat sogar 
gezeigt, daß russische Truppen, welche an einem Tage ent¬ 
schieden geschlagen und zurückgeworfen worden waren, am 
zweitnächsten Tage dem nachfolgenden Gegner doch noch 
ganz bedeutenden Widerstand zu leisten im stände waren 
(Westarmeegruppe am 12., 13. und 14. Oktober 1904). 
Dadurch also, daß der im allgemeinen mit Mißerfolg 
kämpfende Gegner sich momentan durch den Rückzug der 
zersetzenden Entscheidung durch die Waffen entzieht, dabei 
den tatsächlich geschlagenen eigenen Kolonnen Gelegenheit 
bietet, sich zu retablieren, wird die Dauer der Gesamtschlacht 
im Vergleiche zur Kampfdauer der Einzelgefechte verlängert. 
Es entsteht — sei es im Zusammenhänge mit den früheren, 
sei es vollkommen selbständig (z. B. durch Einsatz frischer 
oder neugebildeter Reserven) — eine neue Reihe von Einzel¬ 
kämpfen. Die Schlußentscheidung der Schlacht wird erst da¬ 
durch hervorgerufen, daß der Kommandant einer Partei sub¬ 
jektiv zur Überzeugung von der Aussichtslosigkeit des 
weiteren Blutvergießens kommt. Selbst wenn dieser Entschluß 
in die Anordnung eines Rückzuges aller Teile der Armee 
umgesetzt wird, wird sich dieses Loslösen vom Gegner nicht 
ohne Kampf abspielen können. Besonders wenn der Feind 
nachdrängt, ergibt sich, bis die Schlacht endgültig ge¬ 
schlagen ist, noch immer eine Reihe von Kämpfen. 
Gibt man zu, daß das Gefecht einzelner Kolonnen im 
modernen Krieg gar nicht abnormal verläuft, wenn die Ent¬ 
scheidung erst an dem dem ersten Zusammenstöße der Vor¬ 
truppen folgenden oder nächstfolgenden Tag eintritt, so muß 
auch zugegeben werden, daß die mehrtägige Dauer der aus 
einer Reihe von Einzelkämpfen bestehenden Schlacht nicht 
eine nur der Kriegführung in der Mandschurei anhaftende 
Eigentümlichkeit war, sondern in zukünftigen Kriegen eine 
typische Erscheinung werden kann. 
Nur in dem einen Falle könnte die Dauer der Gesamt¬ 
schlacht mit jener der Einzelkämpfe der Kolonnen zusammen¬ 
fallen, wenn die taktische Überlegenheit einer Armee über 
die andere so groß wäre, daß alle ihre Kolonnen ohne Aus¬ 
nahme jene des Gegners im ersten Anlauf entscheidend 
schlügen, und daß dabei keine der Parteien mehr über frische,