Volltext: Die Schlacht

98 
Die Schlacht. 
in der Front, bei der 4. Armee), Der japanische Aufmarsch 
(Bildung der Front) erfolgte so nahe am Feind, daß der erste 
Marsch (am 10. Oktober) bereits an ihn führen mußte. 
Eine strategische Idee — Abdrängen der russischen 
Armee gegen das Gebirge (von Muk den weg) kommt in fol¬ 
gendem Satze zum Ausdruck: »Der linke Flügel hat schneller 
vorzugehen als der rechte und eine umfassende Bewegung vor¬ 
zunehmen« (»Die Schlacht am Schaho«, Seite 327). Wahrscheinlich 
ist derselbe infolge der auszugsweisen Übersetzung etwas unklar. 
Viel deutlicher wird eine taktische Absicht durch den Befehl aus¬ 
gesprochen: »Die 1. Armee geht .... vor, sobald Wulit ai tsi 
(an der Mandarinenstraße) von der 4. genommen sein wird«. 
Die 1. Armee hatte den Gegner im Bergland anzugreifen; 
durch den Vorsprung, welchen man dem linken Flügel (der 
4. und 2. Armee) im Angriffe zugestand, sollte der Angriff 
der 1. Armee erleichtert werden, indem ein erfolgreiches Vor¬ 
kommen der eigenen Front bis Wulitaitsi für das von der 
1. japanischen Armee anzugreifende IV. sibirische Korps un¬ 
angenehm werden mußte. 
Diese Bestimmungen verlieren aber viel an Bedeutung 
und Wert, wenn man sie mit dem einleitenden Satze ver¬ 
gleicht: »Ich werde .... angreifen und den Feind gegen die 
Linie Kantolisan — Fönkiapu—Likiaton zurückwerfen«, d. i. 
ganz frontal. Es können daher die zitierten zwei Verfügungen 
vielleicht nur die taktische Idee für die ersten Kämpfe (am 
Schiliho) enthalten. Leider sind die authentischen Texte der 
erlassenen Befehle nicht bekannt. 
Ich kann nicht umhin, die beiden eben angeführten Be¬ 
stimmungen der japanischen Disposition als in gewisser Hin¬ 
sicht bedenklich und für das Ansetzen der Armee sogar als 
überflüssig zu bezeichnen. Die Absicht zu umfassen, zu 
schwenken, konnte auf diese Weise, wie die Divisionen an¬ 
gesetzt wurden, nicht erreicht werden. Der Befehl an die 
1. Armee, die Besitzergreifung von Wulitaitsi abzuwarten, 
hätte auch gegenstandslos werden können, wenn es nicht ge¬ 
lungen wäre, diesen Ort zu nehmen. In diesem Falle wäre 
es wohl notwendig geworden, der 1. Armee einen anderen 
Auftrag zu geben, z. B. sofort anzugreifen. Die Idee, der 
4. und 2. Armee im Angriffe einen kleinen Vorsprung zu 
gewähren und damit den Angriff der 1. zu erleichtern, mag 
ja gut sein, doch befehlstechnisch war es bei Benützung des 
Telegraphen zulässig, den Zeitpunkt für den Angriff der 
1, Armee direkt zu bestimmen. Ohne die Schwierigkeiten
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.