Volltext: Die Schlacht

Anlage und Leitung der Schlacht. 
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sich trotz feindlicher Übermacht und trotz der Angriffe im 
Rücken (Ljubawin) an den Gebirgsübergängen, wenn auch 
sehr schwer, so doch bis zum 12. Oktober. So kam es über¬ 
haupt nicht zu den geplanten russischen Angriffen auf die 
«Stellungen von Jantaj«, gegen welche das IV. sibirische 
Korps — vorläufig nur als Füllung der Lücke zwischen der 
West- und Ostarmeegruppe — langsam heranging. 
Die Westarmeegruppe, welche erst bei den am 9. und 
10. Oktober zu erwartenden Angriffen auf Jan taj in Aktion 
zu treten hatte, war bis zum 10. im allgemeinen an den Schiliho 
gelangt und hatte sich hier befestigt. 
Am 9. Oktober, dem 5. russischen Operationstag, war 
das Gros der japanischen Armee — mit 8 Divisionen in erster 
Linie — bereits zum Angriff gegen die russische Westgruppe 
und das Zentrum (IV. sibirisches Korps) entwickelt und am 
10. trat sie die Offensive an. Sie hatte genügend Zeit gehabt, 
die Gruppierung der russischen Kräfte zu erkennen (Breite 
des Echiquiers genau, Verteilung der Kräfte annähernd), 
konnte also ihre Hauptkraft mit absoluter Sicherheit zum 
Angriff gegen den schwächeren Teil der russischen Front 
ansetzen. 
Wie gezeigt wurde, rechnete der russische Operations¬ 
plan, trotzdem die Kräfteverteilung des Gegners recht genau 
bekannt war, mit dessen Unbeweglichkeit. Es sei hier erwähnt, 
daß die Disposition zur Offensive vom 28. September datiert 
ist, der 1. Operationstag aber der 5. Oktober war und zum 
Angriff auf Banjupusa am 8. geschritten werden sollte — 
also am 11. Tage nach Feststellung des Planes. Trotzdem 
der Gegner sich, mit Ausnahme des Rückzuges der Garde¬ 
brigade von Banjupusa, bis zum 9.im großen gar nicht rührte, 
und auch jetzt keine nennenswerten räumlichen Verschiebungen 
seiner Kräfte vornahm, war der russische Plan nicht durch¬ 
zuführen. Der Grund dafür lag darin, daß man einerseits dem 
Gegner eigentlich nur eine einzige Handlung zumutete: pas¬ 
sive Verteidigung der — vielleicht imaginären*) — befestigten 
Stellungen, anderseits, daß man die Armee in der Schlacht 
nach denselben Grundsätzen, jedoch nur mit vergrößerten 
Dimensionen, kämpfen lassen wollte, wie es in der Taktik 
niederer Einheiten üblich ist, nämlich: mit festhaltender und 
Angriffsgruppe nebst Reserve; und schließlich, daß man dabei 
*) Die Befestigungen bei Banjupusa bestanden wohl, konnten aber bloß 
lokale Bedeutung für die dort detachierte Gruppe haben und nicht im Rahmen 
eines »Gefechtsplanes« angelegt worden sein.
	        
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