Volltext: Historisch-topographische Matrikel oder Geschichtliches Ortsverzeichniss des Landes ob der Ens

— IV — 
Es mag etwa auffallen, dass vielfach Gegenstände, insbesondere kirchliche 
Gebäude und Institute, Schlösser und Edelgeschlechter, die erst nach dem Beginne 
des vierzehnten Jahrhunderts auftauchten, aber, weil Avieder verfallen und erlo¬ 
schen, aus der Geschichte, und dem Andenken jüngerer Generationen entschwunden 
sind, hier eine, wenn auch vorübergehende, Erwähnung finden; der Grund hiefür 
ist lediglich der, das einstige Dasein derselben wenigstens in der geschichtlichen 
Erinnerung fortleben zu lassen. 
Es darf auch nicht befremden, dass, wie auf der Charte, so weit es dort der 
Raum gestattete, so auch in der Matrikel unter der Aufschrift: die 
Beschreibung von Gauen und Orten u. dgl. aufgenommen wurde, die wohl ausser 
der Markung des Landes ob der Ens gelegen, aber in der Charte sich verzeichnet 
finden. Diese Gränzverletzung möge darin ihre Entschuldigung finden, weil die 
angränzenden Territorien, besonders der jenseits des Inn's gelegene Theil von 
ßaiern, die dortigen Adelsgeschlechter, Stifter und Kirchen mit unserem Lande 
in nahen Beziehungen, politisch, kirchlich und commerziell, gestanden sind; 
namentlich waren die Hochkirchen Passau und Salzburg, die Stifter: Niedernburg, 
St. Nicola, Formbach, Aspach, Raitenhaslach, Michelbeuern und St. Peter zu 
Salzburg, ferners die Grafen und Herren von Formbach-Neuburg, Hals, Burg¬ 
hausen, Haunsberg, Rosenberg etc. in der obderensischen Mark begütert, walteten 
und schufen Vieles, und waren Factoren der Cultur unseres Landes, darum auch 
die Geschichte mancher Landes- Orte- Kirchen und Stiftungen hiedurch näher 
beleuchtet wird; anderseits wohnen denn doch an den Gränzen unseres Landes 
Freunde mittelalterlicher Geschichte, die sich lebhaft für die Kunde unserer herr¬ 
lichen, geschichtreichen Provinz interessiren. 
Am Rande rechts ist die Colonne für das Quellen-Citat, d. i. mit kurzer 
Bezeichnung des Titels, Bandes, Seitenzahl, steht das Quellenwerk angegeben, 
woraus für jeden einzelnen Gegenstand das Wichtigere herausgehoben ist, und 
worin zugleich für jenen, der über den einen oder andern Punkt nähere, tiefer 
eingehende Aufschlüsse sich erholen will, das Weitläufigere aufzufinden ist. 
Für die vorliegende Matrikel wurden folgende authentische Quellenwerke 
benützt : 
A. Albert v. Muchar's Norikum I. und II. Bd. und die demselben Werke beige¬ 
bundene Charte dés Norikums. 
B. J, Gaisberger's verschiedene Abhandlungen über aufgefundene römische 
Alterthümer, in den Beiträgen zur Landeskunde, a. 1840, 1853, 1857, 
1858.
	        
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