Volltext: Aus Österreichs Höhe und Niedergang

der Führung und der Güte der Truppen war es zu danken, daß die 
Armee zu trotzen vermochte . . . wie ein weit ins Meer vor 
springender Fels.“ 
Ich wiederhole, daß dies die wörtliche Wiedergabe der offiziösen 
Publikation ist. 
Mit aller Entschiedenheit muß ich mich aber gegen den Bericht 
des damaligen Erzherzög-Oberkommandanten wenden, in welchem 
mir der Vorwurf ,,einer überschwenglichen Darstellung des Erfolges“ 
gemacht wird. 
Ich verweise diesen Vorwurf in das Gebiet einer effektiven 
U nrichtigkeit! 
Man möge alle Feldakten genauestens untersuchen und mir auch 
nur eine einzige Meldung (Bericht, Mitteilung) vorweisen, in der 
ich den tatsächlich errungenen Erfolg auch nur mit einem Worte 
überschwenglich geschildert hätte! Ich habe überhaupt nichts als 
die Situationsmeldungen der Gruppenkommandanten und die An 
zahl der eroberten (150) Geschütze gemeldet. Es ist also nicht meine 
Schuld, wenn dann beim Armeeoberkommando Entschlüsse für alle 
Armeen gefaßt wurden, die nicht zum Erfolge führten. 
Private, vielleicht telephonische Gespräche der Organe der beiden 
Hauptquartiere — wenn sie stattgefunden haben sollten — durften 
aber nie die Basis für Konklusionen schwerstwiegender Natur sein. 
Aus dem Bericht des Armeeoberkommandanten an den Kaiser ist 
allerdings zu entnehmen, daß den indirekten, subkutanen Erzäh 
lungen — insoweit sie meine mißliebig gewordene Person betrafen — 
Gehör geschenkt wurde, daß also gewissermaßen hinter meinem 
Rücken ein Plebiszit stattgefunden hatte, von dem mir nie Kenntnis 
oder Gelegenheit zur Aufklärung gegeben wurde. 
Übrigens konnten solche Geheimberichte nie aus der Truppe stam 
men, da ich just aus diesen Kreisen hundertfache Beweise des Ver 
trauens und treuester Anhänglichkeit besitze, die mir bis in die jüngste 
Vergangenheit und selbst aus entfernten Gefangenenlagern geboten 
wurden. 
Die in dem Berichte enthaltene Angabe, daß meine persönliche 
Verfassung gelitten hätte, war eine willkürliche Annahme, die mit 
den Tatsachen absolut nicht übereinstimmte. Wie hätte ich auch 
jenen einzig dastehenden, bis ins Mark zielenden Verfolgungen, denen 
ich dann später ausgesetzt war, Widerstand leisten können, wenn 
ich nicht im Besitz vollster Lebenskraft gewesen wäre? 
Nur in einer Richtung muß ich mich der erzherzoglichen Beurtei 
lung vollkommen anschließen: „Ich wäre von allem Anfänge an 
skeptisch gewesen!“ Das stimmt! Ich habe auch immer den
	        
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