Volltext: Aus Österreichs Höhe und Niedergang

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Textskiz, 
8 und i 
züglich des Abbrechens der Schlacht dem Sinne nach folgendes: 
„Taktisch war dieses Abbrechen nicht unbedingt nötig, denn die 
Situation stand nicht schlecht. Die operativen Verhältnisse jedoch 
waren unhaltbar/' 
Zweifelsohne traf diese Bemerkung den Nagel auf den Kopf. Doch 
stand die Frage nahe, wer wohl die Armeen in diese operativ so un 
günstige Tage gebracht hatte, daß alle taktischen Anstrengungen, 
Teistungen und Opfer erfolglos blieben? Allerdings, ein Kalkül 
faktor mußte den operativen Maßnahmen des Armeeoberkommandos 
zugebilligt werden. Es war den verfügbaren Kräftekomponenten nach 
berechtigt, auf einen andauernden, nicht zu brechenden Widerstand 
der starken i. Armee zu rechnen. 
f) Rückzug hinter den San und Dunajec 
Die Aufgabe, die sich für die 4. Armee aus der Weisung des Armee 
oberkommandos zum Abbrechen des Kampfes, insbesondere aber für 
den weiteren Rückmarsch ergab, war die schwierigste, die man sich 
denken kann. Man wird es verstehen, wenn man einen Blick auf die in 
den Textskizzen 8 und 9 (Seite 347 und 350) dargestellte Schlußsitu 
ation der Armee in der Schlacht von Grodek—Rawa Ruska wirft. 
Daraus ist zu entnehmen, daß die Armee in einem konvexen Bogen 
stand, der etwa 50 km spannte. Die einzig chaussierte Rückzugs 
kommunikation, die Straße Jawarow—Radymno, führte vom rechten 
Flügel aus gegen Westen. Die Marschzone beiderseits dieser Kommuni 
kation wurde aber durch die versumpfte Niederung der Sklolinie und 
durch die vom Armee Oberkommando ausgegebene Demarkationslinie 
(Abgrenzung zur 3. Armee) auf etwa 15 km Breite eingeschnürt. So 
mit war die Armee spätestens einen Tag nach dem Verlassen des Kampf 
feldes bemüßigt, sich durch ein Defile durchzuzwängen. Die Sklolinie 
mußte man aber möglichst bald zwischen das eigene Marschechiquier 
und den Gegner bringen, da sie immerhin einen taktischen Schutz bot, 
dessen man angesichts der ganzen Situation dringend bedurfte. — Eine 
Kosakendivision war bereits im Anmarsch auf Tubaczöw gemeldet. 
Die früher erwähnte aufgefangene Radiodepesche ließ aber auch die 
Einwirkung sehr beträchtlicher feindlicher Infanteriekräfte voraus 
sehen, für die alle Grundbedingungen zu einer effektvollen Parallel 
verfolgung in typischer Weise gegeben waren. 
Und dazu diese Unmasse von Trains, die sich hinter der Front 
befand! Wie hätte ich mich aber hierbei nach alten Satzungen halten
	        
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