6. Äußerung des Schulrates Stifter, dir Klaffen-
zukeilung an die Lehrer der kr. kr. Haupt- und Untrr-
rratfchule ;u N. betreffend.
In vorliegendem Akte ergreift I. V., Lehrer der k. k. Haupt-
und Unterrealschule zu R., den Rekurs gegen die Anordnung des
dortigen Schuldirektors, daß immer derselbe Lehrer in derselben
Klasse zu lehren habe, und stellt die Bitte, daß den Lehrern der
Hauptschulen das Aufsteigen mit ihren Schülern in höhere Klassen
gestattet werden möge.
Da wegen des hier angeregten Punktes schon in mehreren Haupt¬
schulen Zwistigkeiten herrschten, und das bestehende Gesetz einen ganz
bestimmten Ausweg nicht anzeigt, so erlaubt sich der Gefertigte, seine
Erfahrungen in dieser Sache hier kurz zusammenzustellen und ihnen
gemäß dann eine Bitte zu stellen.
Daß die Frage, ob Lehrer mit ihren Schülern aufsteigen
sollen oder nicht, zu unangenehmen Erörterungen führte und noch
führt, liegt in der Natur der Sache, besonders wenn sich außer
den in der Schule liegenden Gründen noch Privatvorteil hinzugesellt,
oder etwa gar der betreffende Direktor nicht die Festigkeit besitzt,
nur nach Gründen der Schule, sondern vielmehr nach äußeren
Beweggründen zu verfahren. Dies erhellt schon aus dem gegen¬
wärtigen Vorfalle, da der Direktor im Gedränge sogar auf den
Ausweg verfiel, in der Volksschule den Fachunterricht einzuführen,
wozu er im Gesetze keinen Anhaltspunkt hat, und was nach der
Meinung des Gefertigten nicht nur dem Unterrichte bei so kleinen
Kindern, sondern ganz besonders der Zucht sehr nachteilig ist, wes¬
halb die politische Schulverfassung auch nur in der Realschule vom